NRW-Politik : Posse um Anti-Radikalisierungszentrum in NRW
Düsseldorf Justizminister Biesenbach (CDU) plant die Neuorganisation des vor zwei Jahren geschaffenen „Zentrums für interkulturelle Kompetenz der Justiz“ (ZIK): „Erwartungen nicht erfüllt.“
NRW-Justizminister Peter Biesenbach (CDU) will die Arbeit des vor zwei Jahren geschaffenen „Zentrums für interkulturelle Kompetenz der Justiz“ (ZIK) neu organisieren. Die Überlegungen dazu seien nicht abgeschlossen, sagte ein Ministeriumssprecher am Montag. Daher sei unklar, in welcher Form die Arbeit fortgeführt werde. Sie sei aber wichtig und werde weitergehen, hieß es.
Eine kuriose Einschätzung: Denn in einem internen Brief, der dieser Redaktion vorliegt, beurteilt Biesenbach selbst die Arbeit ganz anders: „Die Erwartungen, die mit der Einrichtung des Zentrums verbunden worden waren, konnten bisher nicht erfüllt werden“, heißt es dort. Und weiter: „Aus diesem Grund wird derzeit intensiv geprüft, ob die Bündelung der Aufgaben in einem Zentrum aufrechterhalten werden soll oder eine abweichende organisatorische Anbindung der Zuständigkeiten eine größere Effizienz verspricht.“
Zugleich wurde die für den 4. September vereinbarte Beiratssitzung abgesagt. Dieser Widerspruch hat die SPD-Fraktion im Düsseldorfer Landtag jetzt veranlasst, das Thema in der Sitzung des Rechtsausschusses an diesem Mittwoch als Aktuelle Viertelstunde auf die Tagesordnung zu setzen. Biesenbach hatte das Konzept nach der Eröffnung noch seinen Kollegen in anderen Bundesländern zur Nachahmung empfohlen. Es habe „länderübergreifenden Zuspruch erfahren“, hieß es seinerzeit.