Polizei gelingt ein Schlag gegen das organisierte Verbrechen in NRW

Bei einer Razzia in mehreren Städten wurden am Mittwoch zehn mutmaßliche Mitglieder einer Bande festgenommen. Auch Wohnungen in Düsseldorf und Mönchengladbach wurden durchsucht.

Köln. Die Polizei in Nordrhein-Westfalen hat zum Schlag gegen die organisierte Kriminalität ausgeholt. Bei einer Razzia in mehreren Städten nahmen die Beamten am Mittwoch zehn mutmaßliche Mitglieder einer Bande fest. Die Osteuropäer im Alter von 25 bis 55 Jahren sollen unter anderem für bewaffnete Raubüberfälle und Schutzgelderpressungen verantwortlich sein. Außerdem würden ihnen Drogenhandel, Zigarettenschmuggel und Falschgeld-Delikte vorgeworfen. Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelte gegen die Verdächtigen seit Herbst 2005. Die Fahnder durchsuchten am frühen Mittwochmorgen insgesamt 48 Wohnungen und Geschäfte in Köln, Düsseldorf, Dortmund, Aachen, Mönchengladbach sowie im Rheinisch-Bergischen Kreis und im Rhein- Erft-Kreis. An der Razzia waren mehrere hundert Polizisten beteiligt, darunter auch Spezialeinheiten. Acht der Festgenommenen waren bereits per Haftbefehl gesucht worden. Auf den mutmaßlichen Anführer der Bande, einen in Köln lebenden 41-Jährigen, wurden die Ermittler aufmerksam, nachdem sie Ende 2006 Falschgeld im Nennwert von 200 000 US-Dollar beschlagnahmt hatten. Zu der Gruppe gehören außerdem vier Männer, die im Mai 2007 in Neuss festgenommen worden waren. Diese waren damals - mit Maschinenpistolen und Pumpguns bewaffnet - auf dem Weg zu einer Auseinandersetzung mit einer anderen Bande. Überdies sollen die Verdächtigen von zahlreichen Geschäfts- und Lokalbesitzern Schutzgelder erpresst haben. Die Ermittlungen seien schwierig, weil viele Opfer aus Angst nicht bei der Polizei aussagen wollten, sagte ein Polizeisprecher.

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