PFT-Skandal: Grüne greifen Minister an

Noch immer taucht der Giftstoff im Ruhr-Trinkwasser auf.

Düsseldorf. Vor einem Jahr wurde zum ersten Mal die Industrie-Chemikalie PFT, die als krebserregend gilt, in dem sauerländischen Fluss Möhne entdeckt. Zwischenzeitlich war das Trinkwasser in der Region so verseucht, dass Schwangere nicht davon trinken sollten. Die Werte sind besser geworden, doch die Grünen im Landtag fahren weiter schweres Geschütz gegen NRW-Umweltminister Eckhard Uhlenberg (CDU) auf. "Es fließt immer noch PFT in die Möhne und in die Ruhr. Uhlenberg handelt verantwortungslos", sagte gestern der Grünen-Politiker Johannes Remmel. Bislang habe Uhlenberg die Einleitung von PFT nicht stoppen und auch keine Erklärung liefern können, wie der Giftstoff überhaupt in die Flüsse und dann ins Trinkwasser gelange, so Remmel. Uhlenberg nenne die Namen der industriellen Einleiter nicht, obwohl sie bekannt seien. "Uhlenberg stoppt das nicht, obwohl er es könnte. Wen schützt er", fragte Remmel.

Der angegriffene Minister nannte die Vorwürfe der Grünen "reine Polemik". Durch den Einsatz von Aktivkohlefiltern sei der PFT-Wert von 650 Nanogramm pro Liter Trinkwasser auf rund 200 Nanogramm gesunken. Das Bundesumweltamt nennt allerdings einen Zielwert von 100 Nanogramm pro Liter als wünschenswert. 300 Nanogramm pro Liter gelten aber als weitgehend unbedenklich.

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