Patient als Opfer
Ulla Schmidt macht es sich zu einfach, wenn sie fordert, die Selbstverwaltung der Ärzte müsse das Honorar-Chaos selbst bändigen. Die Ministerin handelt nach der Devise "Angriff ist die beste Verteidigung", weil sie knapp vor der Bundestagswahl eines nicht gebrauchen kann: eine zähe Fehde zwischen Ärzten und der Politik, bei der die Bürger zwischen die Fronten geraten.
11.03.2009
, 19:23 Uhr
Doch genau die wird sie bekommen, weil die von ihr zu verantwortende Reform zwar mehr Honorar-Gerechtigkeit verspricht, aber das Gegenteil erreicht. Schmidt war angetreten, um das verworrene, teure und ineffektive Gesundheitssystem zu ordnen. Sie ist daran gescheitert. Der Ärzte-Protest ist damit legitim - nur: Er sollte sich gegen die Politik richten, nicht gegen Patienten.