NRW will mehr Kontrolle über Unis
Rot-Grün schränkt Autonomie ein. Kritik der Opposition.
Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische Landesregierung will die Hochschulen im Land wieder stärker von Düsseldorf aus führen. Die rot-grüne Koalition brachte am Donnerstag ihre Vorstellungen für das neue Uni-Gesetz ein, das unter dem Marketingnamen Hochschulzukunftsgesetz läuft.
Unter der schwarz-gelben Landesregierung (amtierte von 2005 bis 2010) hatte der damalige Hochschulminister Andreas Pinkwart (FDP) den Unis im Land weitgehende Autonomie gewährt. Das Land stellte den finanziellen Rahmen zur Verfügung, die Hochschulen vor Ort sollten den Rest entscheiden, so der Tenor. Als mächtige Steuerungsorgane waren die Hochschulräte vorgesehen, deren Zusammensetzung von Anfang an umstritten war. Denn dabei sei es nicht demokratisch zugegangen, ihr Einfluss sei zu groß, lautete die Kritik.
Hochschulministerin Svenja Schulze (SPD) und die Landtagsfraktionen von SPD und Grünen wollen diese Macht der Räte künftig beschneiden. Künftig sollen sie vor allem beraten und Aufsichtsfunktionen wahrnehmen, aber keinerlei dienstrechtliche Kompetenzen mehr haben. Das wäre eine klassische Entmachtung der Gremien, in denen vor allem die lokale Wirtschaft dominiert.