NRW: Verschwendung bei der Bildung

Landesrechnungshof beklagt 400 brachliegende Lehrerstellen.

Düsseldorf. Das Land macht in diesem Jahr mehr als fünf Milliarden Euro neue Schulden, Finanzminister Helmut Linssen hat mehrfach erklärt, dass es dazu keine Alternative gibt. Das sieht die Präsidentin des Landesrechnungshofes, Ute Scholle, anders. Aus ihrem am Montag vorgelegten Jahresbericht ergeben sich Einsparmöglichkeiten von mehreren hundert Millionen Euro.

Die Behörde als oberste Finanzaufsicht der jeweiligen Landesregierung hat eine Menge Anstößiges entdeckt. So könnte das Land im Jahr 200 Lehrerstellen einsparen, wenn die Lehrerstellen an den 47 Weiterbildungsinstituten der tatsächlichen Schülerzahl angeglichen würde, so das Urteil der Experten. Dazu kämen noch einmal 200 Lehrerstellen, wenn die Pflichstundenzahl bei den Lehrerstellen angewendet würde.

Das ist schon einmal ein dicker Batzen und entspricht den Fortschritten, die die gerade abgewählte schwarz-gelbe Landesregierung pro Jahr im Lehrerpersonaletat umgesetzt hat.

Doch nicht nur bei den Lehrerstellen, auch bei den Professoren könnte das Land viel Geld sparen, ist der Landesrechnungshof überzeugt. Die Behörde hat herausgefunden, dass bis zu 50Prozent der Professoren an den Hochschulen irgendwelchen Nebentätigleiten nachgehen.

Das ist zwar rechtlich zulässig, wenn dies wie vorgeschrieben angemeldet wird. Doch der Rechnungshof ist überzeugt und kann belegen, dass viele der Nebenjobs diese Kriterien nicht erfüllen.

Nimmt man die Kritik an den Bonuszahlungen in der Chefetage einer Uni-Klinik hinzu, klagen die Prüfer vor allem Verschwendung im Bildungsbereich an.

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