NRW testet Tempolimit auf Autobahnen

Probelauf im Ruhrgebiet mit 100, 120 oder 130 Kilometern in der Stunde geplant. Keine flächendeckende Regelung.

Düsseldorf. Auf nordrhein-westfälischen Autobahnen werden wohl noch in diesem Jahr Tempolimits getestet. Das bestätigte am Mittwoch Landesverkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD). Er gab grünes Licht für ein entsprechendes Projekt der Bezirksregierung Arnsberg für Autobahnen im östlichen Ruhrgebiet.

Dabei handelt es sich vor allem um Streckenabschnitte der A 45 im Dortmunder Stadtgebiet und auf der A 44, ebenfalls in Dortmund. Dort ist bisher freie Fahrt möglich, künftig soll dort Tempo 130, 120 und 100 angeordnet werden.

„Im Rahmen des Verkehrsversuches sollen auf der Basis von Messungen der Einzelfahrzeuggeschwindigkeiten und -lärmpegel sowohl die Akzeptanz von stationären Geschwindigkeitsbeschränkungen durch die Verkehrsteilnehmer als auch deren Wirkungen auf die Anwohner genauer untersucht werden“, heißt es in dem Genehmigungsschreiben des Ministeriums.

Weniger Lärm, mehr Verkehrssicherheit, besserer Verkehrsfluss und saubere Luft — das sind die Ziele des Versuchs, hieß es am Mittwoch aus dem Ministerium. Im April soll das Projekt detailliert geplant werden. Entlang der Strecken werden Messpunkte errichtet, um Daten zu sammeln.

Für Verwirrung sorgten indes Teile der Grünen. Ein Verkehrsexperte der Fraktion hatte sich zitieren lassen, NRW solle Tempo 120 flächendeckend einführen. Grünen-Fraktionschef Reiner Priggen wies darauf hin, dass nur der Bund Tempolimits erlassen könne. In der Staatskanzlei hieß es: „Das kommt so nicht.“

Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) sagte: „Wenn man sich die Autobahnen in NRW anschaut, findet man ohnehin nur wenige Stellen, wo man angesichts des dichten Verkehrs 120 Stundenkilometer fahren kann.“

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