NRW plant G9-Details: Moderne Lehrpläne, kein Samstagsunterricht
Mit der Umstellung auf G9 will die NRW-Schulministerin frischen Wind in die Klassen bringen. Unter anderem soll der Informatik-Lehrplan von anno dazumal auf Vordermann gebracht werden. Drill plant sie nicht: Schüler sollen nicht zum Samstagsunterricht verdonnert werden.
Düsseldorf. Die Eckpfeiler für die Rückkehr von acht auf neun Jahre Gymnasium (G9) hat das nordrhein-westfälische Kabinett in dieser Woche bereits mit seinem G9-Gesetzentwurf beschlossen. Daneben sind viele schulpraktische Detailfragen zu klären, die auch eine neue Ausbildungs- und Prüfungsordnung erfordern. Die wichtigsten Punkte hat Nordrhein-Westfalens Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) am Donnerstag in Düsseldorf vorgestellt.
LEHRPLÄNE: Allein für die Kernfächer müssen 25 Lehrpläne überarbeitet werden. Gebauer will nicht einfach die alten Pläne des früheren G9 entstauben, sondern „einen Modernisierungsschub“ in die Klassenzimmer bringen. Dazu gehören: mehr Bildung in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, Stärkung der Wirtschaftskompetenzen der Schüler, Grundkenntnisse im Programmieren und „eine Verankerung der Digitalisierung in allen Fächern“. Abschreckendes Beispiel: Der Lehrplan für das Wahlpflichtfach Informatik an Gymnasien für die Sekundarstufe I stammt aus dem Jahr 1993 und damit noch aus dem Zeitalter von CD-Roms und Disketten. Die Entwürfe für die neuen Lehrpläne müssen Anfang nächsten Jahres vorliegen und zum 1. August 2019 greifen.
MITTLERE REIFE: Neu kommt am Ende der 10. Klasse des G9 eine zentrale Abschlussprüfung für alle Schüler hinzu - sowohl für diejenigen, die mit der Mittleren Reife die Schule verlassen wollen als auch für jene, die in die 11. Klasse wollen. Dazu müssen - wie schon in anderen Schulformen in der Sekundarstufe I - Klausuren in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch bestanden werden. Diese Neuregelung soll erstmals 2024 greifen. G8-Schüler erwerben die Mittlere Reife wie bisher mit Versetzung in die 11. Klasse.