NRW NRW ist "Pleite Hochburg" - aber weniger Insolvenzen als im Vorjahr

Nordrhein-Westfalen ist laut Insolvenz-Statistik eine der „Pleiten-Hochburgen“. Doch die Zahl der Insolvenzen nimmt wegen der stabilen Konjunktur und weniger Neugründungen auch im bevölkerungsreichsten Bundesland weiter ab.

Zusammen mit Hamburg gilt Nordrhein-Westfalen als „Pleiten-Hochburg“.

Zusammen mit Hamburg gilt Nordrhein-Westfalen als „Pleiten-Hochburg“.

Foto: Jens Wolf

Düsseldorf (dpa) Nordrhein-Westfalen zählt weiter zu den bundesweiten Schlusslichtern der Insolvenz-Statistik. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Erhebung der Wirtschaftsauskunftei Creditreform hervor. Aber: Wie im Rest der Republik sank auch in dem bevölkerungsreichsten Bundesland die Gesamtzahl der Insolvenzen im Vergleich zum Vorjahr.

Mit einer Quote von 99 Insolvenzfällen je 10 000 Unternehmen gilt Nordrhein-Westfalen zusammen mit Hamburg als „Pleiten-Hochburg“. Creditreform bezieht sich damit auf das erste Halbjahr 2016. Im Vergleichszeitraum vor einem Jahr waren es 109 Insolvenzen je 10 000 Unternehmen. Deutschlandweit liegt die Quote aktuell bei 66. Am niedrigsten fällt sie in Baden-Württemberg (37) aus.

Für ganz Deutschland ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres um 6,8 Prozent auf 10 750 gesunken. Grund für die positive Entwicklung ist laut Creditreform die günstige und stabile wirtschaftliche Lage. Auch würden weniger neue Unternehmen gegründet. Gerade bei jungen Unternehmen sei das Pleite-Risiko hoch. Rückläufig ist auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen: von 40 310 im ersten Halbjahr 2015 auf 38 250 von Januar bis Ende Juni 2016. Auf Forderungen in Höhe von 11,8 Milliarden Euro blieben die Insolvenzgläubiger insgesamt sitzen (1. Halbjahr 2015: 11,9 Milliarden Euro). Etwa 110 000 Arbeitnehmer waren von den Pleiten ihrer Arbeitgeber betroffen - rund 2000 weniger als im Vergleichszeitraum 2015.

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