NRW-Innenminister Jäger: „Jeder kann mit dem Kind ins Stadion“

NRW-Innenminister Jäger ist gegen Hysterie in der Gewaltdebatte. Gleichwohl räumt er Probleme ein.

Düsseldorf. Vor dem Start der Rückrunde der Fußball-Bundesliga warnt der nordrhein-westfälische Innenminister Ralf Jäger (SPD) vor Hysterie bei der Debatte über Gewalt im Fußball. Familienväter mit ihren Kindern könnten „ohne Bedenken“ in die NRW-Stadien gehen, sagte Jäger im Gespräch mit unserer Zeitung.

„Die allermeisten Fußballspiele verlaufen friedlich. Für die Sicherheit der Zuschauer in den Stadien ist gesorgt“, sagte er. Gleichwohl räumte er Probleme im Umfeld der Stadien ein und kündigte ein konsequentes Vorgehen der Polizei an. „Wer Straftaten begeht, wird das Spiel nicht sehen.“

Aus Fan-Kreisen war zuletzt immer wieder die Forderung gestellt worden, in Stadien das Abbrennen von sogenannten Bengalos zu erlauben. Dem erteilte Jäger eine klare Absage. „Diese Brennstäbe entwickeln Temperaturen von 2000 Grad, es gab schon Schwerverletzte. Das ist nicht zu verantworten.“

In der vergangenen Saison ist die Zahl der Straftaten in den ersten vier Ligen in NRW um 20 Prozent zurückgegangen. Jäger führt dies auch auf die Strategie der Polizei zurück, verstärkt auf den Dialog mit den Fans zu setzen. Bestandteil des Konzepts ist es auch, Fans bei Auswärtsspielen von Ordnern ihres Vereins begleiten zu lassen.

In den vergangenen Monaten hatte es dennoch immer wieder Zwischenfälle entweder in Stadien oder im Umfeld gegeben. So hinterließen Anhänger von Dynamo Dresden in Dortmund eine Schneise der Verwüstung, bei einem Hallenturnier in Hamburg gab es wüste Schlägereien und zahlreiche Verletzte.

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