NRW gibt Radlern und Fußgängern politische Vorfahrt

Bis 2020 sollen mehr Radwege, breitere Bürgersteige und Ladestationen für E-Bikes geschaffen werden.

Düsseldorf. Der Sprit wird teurer, die Bevölkerung wird älter, die Menschen drängen ins Grüne: Die Megatrends der kommenden Jahre veranlassen die rot-grüne Landesregierung zu einem Umsteuern in der Verkehrspolitik. Künftig soll es mehr Platz für Radler, Rollatoren und Rollstühle geben.

Einen Aktionsplan des Landes kündigten am Donnerstag Landesverkehrsminister Harry Voigtsberger (SPD) und sein Staatssekretär Horst Becker (Grüne) an. Bei künftigen Planungen hätten die Belange von Fahrradfahrern und Fußgängern, gerade auch im Seniorenalter, Vorrang gegenüber Autofahrern, lautete ihre klare Ansage.

Das schlägt sich schon jetzt in Zahlen nieder. SPD und Grüne haben den Etatansatz für den Bau neuer Radwege gegenüber der schwarz-gelben Vorgängerregierung in NRW auf 48 Millionen Euro nahezu verdoppelt.

Nur noch wenig mehr, 55 Millionen Euro, sind derzeit für den Neubau für Straßen vorgesehen. Noch vor wenigen Jahren lagen mehr als 100 Millionen Euro zwischen den Haushaltsansätzen.

Radfahrer machen derzeit am Gesamtverkehrsaufkommen 12,5 Prozent aus, in der Uni-Stadt Münster sind es gar 37 Prozent. Zwischen Rhein und Weser gibt es 23 300 Kilometer ausgeschilderte Radwege.

Diese Zahlen sind laut Voigtsberger nur der Anfang: „Das wird sich in den nächsten Jahren noch verstärken.“

Wachstumspotenzial räumt das Land vor allem elektrisch unterstützten reinen E-Rädern ein. „Jedes zweite verkaufte Rad in Holland ist ein elektrisch angetriebenes“, so Becker.

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