Corona-Impfung NRW erwägt Impfung in Schwerpunktpraxen - Kritik an Vordränglern

Düsseldorf · Corona-Schutzimpfungen in Hausarztpraxen sind laut Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) aus Kapazitätsgründen vorerst nicht möglich. Die Idee: Schwerpunktpraxen einrichten.

 Corona-Schutzimpfungen in den Hausarztpraxen sind nach Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) aus Kapazitätsgründen vorerst nicht möglich.

Corona-Schutzimpfungen in den Hausarztpraxen sind nach Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) aus Kapazitätsgründen vorerst nicht möglich.

Foto: dpa/Federico Gambarini

Corona-Schutzimpfungen in den Hausarztpraxen sind nach Worten des nordrhein-westfälischen Gesundheitsministers Karl-Josef Laumann (CDU) aus Kapazitätsgründen vorerst nicht möglich. Mit nur 80.000 Dosen eines sehr schwer zu transportierenden Impfstoffs, die derzeit pro Woche in NRW zur Verfügung stünden, sei es nicht möglich, in die Hausarztpraxen zu gehen, bekräftigte Laumann am Mittwoch in einer Aktuellen Stunde des Düsseldorfer Landtags.

Im Prinzip sei er natürlich auch für dezentrale Impfungen, sagte Laumann zu entsprechenden Forderungen der Opposition. In den nächsten Tagen werde überlegt, ob das mit Impf-Bussen oder in „Schwerpunktpraxen“ möglich wäre. „Ich tendiere eher zu Schwerpunktpraxen“, sagte Laumann. Angesichts der begrenzten Impfstoffmenge und insgesamt rund 11.000 Hausarztpraxen in NRW könne man sich zunächst ohnehin nur auf Schwerpunktpraxen konzentrieren.

Um das zu entscheiden, müsse aber vorher geklärt werden, wie der Impfstoff tatsächlich transportiert werden könne und für welche Bevölkerungsgruppen er geeignet sei. „Dann will ich jetzt einfach mal am Wochenende wissen: Was steht im Beipackzettel von Astrazeneca?“, unterstrich Laumann. „Ich weiß es nicht.“ Von diesem Stoff habe Deutschland relativ viel gebucht. Wünschenswert wäre eine gemeinsame Entscheidung mit anderen Bundesländern „von Flensburg bis München“, sagte Laumann.

Scharfe Kritik äußerte der CDU-Politiker an Voreiligen, die sich in der Impfkette vorgedrängt und nicht an die Vorgaben gehalten hätten. „Da gibt es einmal dieses Prachtexemplar eines Bürgermeisters in Hennef“, wetterte Laumann. „Da gibt es aber auch Krankenhäuser, die das gesamte Personal geimpft haben, obwohl das nicht der Priorisierung entspricht und eigentlich unsolidarisch ist.“

Der 31 Jahre alte Bürgermeister von Hennef, Mario Dahm (SPD), hatte sich bereits gegen Corona impfen lassen. Wie die Lage zu kontrollieren wäre, wenn der knappe Stoff auch noch aus den Impfzentren herauskomme, sei ihm „ziemlich schleierhaft“, bekannte Laumann.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz kritisierte in einer Mitteilung: „Heute bleibt folgenlos, wenn sich noch nicht Impfberechtigte eine Injektion besorgen“. Erschlichene Impfungen seien unter Strafe zu stellen, forderte Vorstand Eugen Brysch. Dafür müsse der Bundesgesundheitsminister sofort sorgen.

(dpa/lnw)
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