NRW: Chef der FDP zieht sich zurück

Andreas Pinkwart legt alle politischen Ämter nieder und wird Rektor der Handelshochschule Leipzig.

Düsseldorf. Paukenschlag bei der nordrhein-westfälischen FDP: Ihr Vorsitzender Andreas Pinkwart zieht sich überraschend aus der Politik zurück. Der 50-Jährige gab am Donnerstag in Düsseldorf bekannt, dass er sowohl das Amt des Landeschefs als auch das des stellvertretenden Bundesvorsitzenden der FDP niederlegen will.

Pinkwart begründete seinen Ausstieg mit neuen beruflichen Perspektiven: Der Wirtschaftswissenschaftler und frühere Hochschullehrer wird zum 1. April Rektor der Handelshochschule in Leipzig. "Eine Anfrage, die man nicht ablehnen kann", sagte der FDP-Politiker. Bis zum Regierungswechsel in Düsseldorf in diesem Sommer war Pinkwart Vize-Ministerpräsident in der schwarz-gelben Koalition sowie Forschungsminister.

Pinkwart kündigte an, er werde Ende März seinen Sitz im Landtag aufgeben. Beim FDP-Bundesparteitag im Mai will er nicht mehr für das Amt des Vizevorsitzenden kandidieren, das er seit 2003 innehat. Über einen Termin für die Wahl seines Nachfolgers als FDP-Chef in NRW will Pinkwart nächste Woche mit dem Landesvorstand beraten. "Einem Termin noch dieses Jahr wäre ich nicht abgeneigt", sagte er.

FDP-Bundesvorsitzender Guido Westerwelle sagte: "Ich bedaure seine Entscheidung, respektiere sie und kann zugleich verstehen, dass er sich dieser spannenden neuen Aufgabe in der Wissenschaft widmen will." Der Chef der NRW-Landtagsfraktion, Gerhard Papke, sagte, Pinkwart werde für die FDP "ein wichtiger Impulsgeber bleiben".

Unterdessen gab es erste Spekulationen, wer in Pinkwarts Fußstapfen treten könnte. Der scheidende Landeschef selbst will keinen Nachfolger vorschlagen, wie er betonte. Als mögliche Kandidaten werden Gerhard Papke und der aus NRW stammende Generalsekretär der Bundespartei, Christian Lindner, gehandelt. Red

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