Landtag : NRW-Abgeordnete: Streit um mehr Geld für Mitarbeiter
Das Bündnis aus CDU, SPD, FDP und Grünen hat am Mittwoch die um 89 Prozent erhöhte Pauschale für Mitarbeiter-Ausgaben der Abgeordneten auf den Weg gebracht.
Düsseldorf. Die Debatte um die Verabschiedung des NRW-Landeshaushalts wurde am Mittwoch von einem anderen haushaltsrelevanten Thema überlagert: Am Vortag war bekannt geworden, dass die Mitarbeiterpauschale für Abgeordnete in NRW auf 8348 Euro monatlich fast verdoppelt wird. Der Bund der Steuerzahler hatte diese Erhöhung um 89 Prozent als „unverfroren“ kritisiert. Das sei ein Beispiel dafür, dass die Politik „schlicht und einfach nicht sparen will“.
Die AfD lehnte diesen Etatposten für 2018 und ebenso die entsprechende grundsätzliche Änderung des Abgeordneten- und Fraktionsgesetzes als „Griff in die Taschen des Steuerzahlers“ ab. „Um 89 Prozent wollen sich die Selbstbediener der alten Parteien die Pauschalen für ihre Mitarbeiter erhöhen“, kritisierte AfD-Fraktionschef Markus Wagner. Der Bedarf sei weder erwiesen noch nachvollziehbar.
Bei der Generaldebatte über den Haushalt 2018 hielt SPD-Fraktionschef Norbert Römer Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) vor, schon zu Beginn seiner Amtszeit zahlreiche Wahlversprechen gebrochen zu haben. Weder werde die Grunderwerbsteuer gesenkt noch würden Staus vermindert, sagte Römer. Die sogenannten Enfesselungspakete von Schwarz-Gelb seien in Wahrheit Entrechtungspakete. So würden durch Verlängerung der Ladenöffnungszeiten Alleinerziehende vom Arbeitsmarkt gedrängt. Auch finde eine Entrechtung der Mieter statt. An Laschet gerichtet sagte Römer: „Sie sind ein Held des Wortes, aber schwach in der Tat. Sie sind ein schwacher Ministerpräsident.“