Nokia: Rüttgers will weiter kämpfen

Standort Bochum: Werksverlagerung zentrales Thema bei CDU und FDP.

<strong>Düsseldorf. Der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) will weiter um den Nokia-Standort Bochum kämpfen. "Wir führen Gespräche. Das Ziel ist klar: Wir wollen die Handyproduktion in Bochum aufrechterhalten", sagte Rüttgers beim Neujahrsempfang der NRW-CDU vor mehr als 1000 Gästen in Düsseldorf. Ein erstes Gespräch habe unter Beteiligung der Landesregierung bei der Bundesregierung in Berlin stattgefunden. "Aber da wurde Vertraulichkeit vereinbart. Daran halten wir uns", so Rüttgers.

Manager haben bislang auf das Belegschaftsangebot nicht reagiert

Der CDU-Politiker warnte vor den Folgen der Entscheidung des finnischen Konzerns: "Wenn das normal wird, untergräbt das das Vertrauen in die soziale Marktwirtschaft." Die Unternehmensführung sei jetzt gut beraten, das Angebot der Mitarbeiter anzunehmen. Die Nokia-Belegschaft hat der Konzernspitze angeboten, ein Konzept für eine ähnlich kostengünstige Produktion wie in Südosteuropa zu entwickeln. Bislang gingen die Manager darauf nicht ein.

Auffällig: Rüttgers verzichtete dieses Mal darauf, die Konzernspitze massiv zu kritisieren. Tage zuvor hatte er von "Subventionsheuschrecken" gesprochen. Dieses Mal beließ er es bei Appellen an die soziale Verantwortung.

Auch FDP-Bundeschef Guido Westerwelle sah in dem Fall Nokia ein Paradebeispiel für "Subventionitis", bei der der Bürger zwei Mal zur Kasse gebeten werden: beim Anwerben und beim Abwickeln.

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