NRW : Neuer Internetauftritt der Polizei - nach fünf Offline-Jahren
Düsseldorf. Per Video-Botschaft hat NRW-Innenminister Ralf Jäger (SPD) kurz vor seiner Entlassung am Montag noch schnell den neuen Internetauftritt der nordrhein-westfälischen Polizei präsentiert.
Der sei, so Jäger, „modern, übersichtlich, barrierefrei“. Man könne zum Beispiel online „eine Anzeige aufgeben“ (gemeint ist wohl: Anzeige erstatten; das Schalten von Werbung ist auf Landesseiten nicht zulässig) oder sich über die Kriminalitäts-Entwicklung in der eigenen Stadt informieren.
Die ersten Reaktionen im Netz sind durchaus positiv. So findet Verena Schäfer, die neue parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen-Fraktion im Landtag, den Auftritt „ganz schick“:
“Bild”-Redakteur Peter Poensgen attestiert Ralf Jäger sogar, die Präsentation sei das Gegenteil von Abtauchen.
Die Präsentation ist vor allem dreist: Unter Jägers Verantwortung benötigte die nordrhein-westfälische Polizei fünf Jahre, um wieder halbwegs vollständig online zu gehen. 2011 hatte Jäger auf der Computermesse Cebit in Hannover voller Stolz die erste App einer deutschen Polizeibehörde vorgestellt. Die mobile Digital-Einbindung der Bürger sollte die NRW-App zur Wunderwaffe der Kriminalitätsbekämpfung machen. Der Erfinder des Blitzer-Marathons war als vermeintlicher Vorreiter ganz in seinem Element.