Bürokratie : Namensänderung: Aus Fatima soll in NRW bald ganz leicht Frieda werden
Schwarz-Gelb will Namensänderungen vereinfachen. Vor allem Zuwanderer sollen profitieren. Die Landesregierung sieht einen Beitrag zur Integration. Die Opposition läuft Sturm.
Düsseldorf. Aus Wlodzimierz Valuckas wird vielleicht schon bald Walter Falker, aus Hasan Hamid demnächst Hans Hammer. Oder ähnlich. Erfundene Namen von möglichen Zuwanderern nach Deutschland sind das, die es wegen ihrer Namen im beruflichen und gesellschaftlichen Alltag vermeintlich schwer haben könnten. Künftig soll sich das in Nordrhein-Westfalen ändern: Die Hürde, den eigenen Namen beim Standesamt ohne viel Bürokratie umwandeln zu lassen, soll deutlich niedriger werden. Das, so steht es im Koalitionsvertrag der schwarz-gelben Regierung, geschehe auf vielfachen Wunsch und könne „die Integration verfestigen“.
Rund 17 Millionen Menschen haben in Deutschland einen Migrationshintergrund, in NRW jeder vierte Bürger. NRW-Familien- und Integrationsminister Joachim Stamp (FDP) will das Vorhaben der Koalition breiter verstanden wissen. „Von einer Vereinfachung des Namensrechtes können Menschen profitieren, deren Namen Anlass für Spott bietet sowie Personen, die einen gemeinsamen Familiennamen wählen wollen, ohne ihren Geburtsnamen abzulegen oder auch Transgender“, sagt der Minister unserer Zeitung. „Zudem wollen wir Menschen mit Einwanderungsgeschichte das Angebot machen, wenn ihrerseits der ausdrückliche Wunsch besteht, ihren Name zu vereinfachen.“
Diese Möglichkeit bestehe in den USA seit Jahrhunderten, sei gelebte Praxis. „So wurde aus Herrn Schmidt etwa Mister Smith. Das soll auch umgekehrt möglich sein“, sagt Stamp, der die konkrete Ausgestaltung noch erarbeiten will.