Speziell entwickelte Apps : Nach Testphase - NRW-Polizei wird mit Smartphones ausgerüstet
Düsseldorf Mit 20 000 Telefonen sollen die Beamten mobil Dokumente scannen und Daten abgleichen, bald auch Fingerabdrücke nehmen und Unfälle bearbeiten.
Der Streifenwagen hat die junge Blondine wegen eines defekten Bremslichts angehalten. Ein Beamter bittet um den Führerschein – und alle kennen, was bisher nun folgte: Der Mann geht zum Dienstwagen, funkt die Leitstelle an, wartet, diktiert Daten, wartet und kommt irgendwann zurück. Eine elende Prozedur. Bei der Demonstration in einer Trainingshalle der Düsseldorfer Polizei am Montag hingegen öffnet der Polizist seine Datenabfrage-App, scannt den Führerschein und bekommt binnen Sekunden die Rückmeldung: keine Erkenntnisse über die Fahrerin.
Smartphones als neues Einsatzmittel der NRW-Polizei wurden acht Wochen lang in Dortmund, Recklinghausen und Wesel getestet. Jetzt folgt das flächendeckende Ausrollen der neuen Technik: 20 000 Telefone wurden angeschafft; jeder Beamte, der auf der Straße im Einsatz ist, soll Zugriff auf eines haben.
Im abgeschotteten Netz sollen die Daten völlig sicher sein
Die iPhones haben für den Anfang drei speziell entwickelte Apps: einen Dokumentenscanner, eine Auskunftsapp mit Zugriff auf den kompletten polizeilichen Datenbestand sowie einen eigenen Polizei-Messenger. Wozu der taugt, zeigen die Beamten am Montag mit einer simulierten Vermisstensuche: Ein Streifenwagen kommt zu einer Frau, die gerade ihren psychisch kranken Mann als vermisst gemeldet hat. Die Polizisten nehmen die Beschreibung auf, fotografieren ein Bild des Mannes ab – und in wenigen Augenblicken hat jeder Düsseldorfer Beamte im Wachdienst die Infos auf seinem eigenen Smartphone. Zur Wache fahren und Foto aus der Fahndungsdatei ausdrucken – das war gestern.