Wegen Putschversuch Mehrere Türkei-Flüge an NRW-Flughäfen gestrichen

Türkei-Reisende können bei Veranstaltern kostenlos stornieren oder umbuchen - Lufthansa streicht nach Putschversuch fast alle Abflüge in die Türkei

 Passagiere warten am Samstag auf dem Flughafen Düsseldorf vor einem geschlossenen Check-In-Schalter für einen Flug von Turkish Airlines nach Istanbul.

Passagiere warten am Samstag auf dem Flughafen Düsseldorf vor einem geschlossenen Check-In-Schalter für einen Flug von Turkish Airlines nach Istanbul.

Foto: Marius Becker

Düsseldorf/Köln. Der Putschversuch in der Türkei hat Auswirkungen auf den Flugverkehr an nordrhein-westfälischen Flughäfen. Am Flughafen Köln-Bonn wurden nach Angaben eines Sprechers bis zum Samstagvormittag insgesamt 25 Flüge aus und in die Türkei gestrichen. In Düsseldorf fielen insgesamt zehn von 51 Türkei-Flügen aus.

Die Sprecher machten deutlich, dass die Entscheidung der Fluglinien ein laufender Prozess sei und von der weiteren Entwicklung in der Türkei abhänge. Reisende sollten sich unbedingt vor Antritt der Reise informieren.

Putschversuch und Säuberungen - Türkei in Aufruhr
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Große deutsche Reiseveranstalter bieten kostenlose Stornierungen und Umbuchungen von geplanten Urlauben in dem Land an. Bei Tui, Alltours und Thomas Cook gelten die Stornierungs-Angebote allerdings nur für unmittelbar bevorstehende Reisen, Umbuchungen sind auch für mittelfristigere Buchungen möglich. Das Auswärtige Amt riet Reisenden in den Metropolen Ankara und Istanbul zu "äußerster Vorsicht".

Alltours teilte am Samstag mit, alle Abreisen in die Türkei bis einschließlich Montag könnten kostenlos storniert werden, der Reisepreis werde zu hundert Prozent erstattet. Abreisen bis zum nächsten Sonntag (24. Juli) könnten kostenlos auf andere Ziele umgebucht werden. Der Branchenriese Tui bietet nach eigenen Angaben Gästen gebührenfreie Umbuchungen und Stornierungen für alle Anreisen bis Sonntag an. Betroffene Urlauber sollen sich an ihre Buchungsstelle wenden. Tui teilte zugleich mit, in den touristischen Regionen der Türkei am Mittelmeer sei die Situation "aktuell ruhig".

Nach Angaben der Reiseleiterorganisation sei die Stimmung unter den Gästen "besonnen". Die Ausflugsprogramme seien für Samstag aber vorsorglich abgesagt, hieß es in einer Erklärung von Tui. Auch nach Angaben von Thomas Cook sind die Urlauber an der Südküste bislang nicht von den Ereignissen betroffen. Dennoch könnten Kunden ihre für Samstag oder Sonntag gebuchten Türkei-Reisen kostenfrei umbuchen oder stornieren. Für Istanbul-Reisende gelte das Angebot für Reisen bis Ende Juli.

Die Lufthansa strich für Samstag acht ihrer zehn Abflüge in die Türkei. Nur zwei Flüge am Nachmittag in die Mittelmeer-Städte Bodrum und Antalya fänden planmäßig statt, sagte ein Unternehmenssprecher. Am Abend solle über die Flüge am Sonntag entschieden werden. Die Lufthansa-eigene Billig-Airline Eurowings setzte alle Flüge zwischen Deutschland und Istanbul sowie Ankara bis auf weiteres aus. Antalya solle ab Sonntag wieder angeflogen werden, teilte das Unternehmen mit. Angesichts des Putschversuchs riet das Auswärtige Amt Reisenden in Istanbul und Ankara zu "äußerster Vorsicht". Im Zweifel werde geraten, "in sichere Wohnungen und Hotels zurückzukehren", hieß es in einem aktualisierten Sicherheitshinweis des Ministeriums von Samstagnachmittag.

Auch nach Angaben des Ministeriums werden aus den anderen Landesteilen, insbesondere von der bei deutschen Urlaubern beliebten Mittelmeerküste, "keine besonderen Ereignisse gemeldet". Der Krisenstab der Bundesregierung ging unterdessen von einer allmählichen Beruhigung der Lage vor Ort aus. "Die Situation in der Türkei scheint sich nach und nach zu stabilisieren", hieß es im Auswärtigen Amt am Samstagmittag nach einer Sitzung des Krisenstabs.

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