Mehr als 1300 Menschen demonstrieren gegen Rechtsextreme

Insgesamt rund 870 Rechtsextreme kamen am Maifeiertag bei Kundgebungen und Aufmärschen in Dortmund, Duisburg und Essen zusammen. In allen drei Städten verlief der Tag ohne größere Zwischenfälle. Fünf Personen wurden festgenommen.

Duisburg/Dortmund/Essen (dpa) - Über 1300 Menschen haben am Maifeiertag in Dortmund, Duisburg und Essen gegen Aufmärsche von Rechtsextremisten demonstriert. Ihnen standen in Dortmund rund 490 Extremisten der Partei „Die Rechte“ gegenüber, in Duisburg waren es gut 100 NPD- und 80 Pro NRW-Anhänger, in Essen fanden sich ebenfalls etwa 200 Sympathisanten von Pro NRW ein. Wie die Polizei in allen drei Städten mitteilte, verlief der Tag ohne größere Zwischenfälle. Fünf Menschen wurden festgenommen.

In Dortmund blieb es bei einer Festnahme. „Abgesehen von einigen wenigen Chaoten verlief der Protest gegen die Versammlung der Rechten weitgehend friedlich“, zog der Einsatzleiter der Dortmunder Polizei, Peter Monien, Bilanz. Wie die Polizei bereits am Donnerstag mitgeteilt hatte, gingen Beamte mit Pfefferspray und Schlagstöcken gegen eine Gruppe Linksautonomer vor, die eine Reiterstaffel angegriffen hatte. Zuvor hatten vermummte Autonome bereits Mülltonnen angezündet. Mehrere Sitzblockaden verliefen hingegen friedlich.

Die Kundgebung der Rechtsextremisten in Dortmund verzögerte sich um zweieinhalb Stunden, weil Gegendemonstranten einen S-Bahnhof friedlich blockierten und die Anreise verzögerten. Laut Bundespolizei wurde der S-Bahnhof aus Sicherheitsgründen bis zum Donnerstagabend nicht mehr angefahren. Im Verlauf der Versammlung kam es nach Polizeiangaben zu mehreren verbalen Übergriffen durch Rechtsextreme. „Wir haben umfangreich Beweissicherung betrieben und werden konsequent Straf- und Ermittlungsverfahren einleiten“, so Dortmunds Polizeipräsident Gregor Lange in einer Mitteilung.

Vor der Duisburger Kundgebung kam es im Hauptbahnhof zu einer Schlägerei zwischen Rechten und Linken. Zwei Beteiligte wurden verletzt. Nach eigenen Angaben nahm die Polizei vier der Schläger fest. Außerdem sprach sie im weiteren Verlauf der Demonstration Platzverweise gegen drei Linke aus, weil sie gegen das Vermummungsverbot verstoßen hätten. Bei einer Kundgebung von Pro NRW wurden in Essen zwei Personen kurzzeitig in Gewahrsam genommen. In Dortmund und Duisburg war die Polizei mit mehreren Hundertschaften im Einsatz.

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