Jugendämter Mehr als 10 000 unbegleitete Flüchtlingskinder in NRW

Düsseldorf (dpa). Mehr als 10 000 Kinder, die ohne ihre Eltern aus ihrer Heimat nach Deutschland geflüchtet sind, haben Nordrhein-Westfalen erreicht. Zu den bundesweit rund 60 000 unbegleiteten Flüchtlingskindern kommen jede Woche 2000 hinzu, wie Landesfamilienministerin Christina Kampmann (SPD) am Freitag im Düsseldorfer Landtag sagte.

Die vielen minderjährigen Flüchtlinge hätten sieben Jugendämter in NRW an ihre Belastungsgrenzen gebracht. Denn fast 80 Prozent der Minderjährigen im Land wurden in Dortmund, Köln, Aachen, Bielefeld, Wuppertal, Düsseldorf und Bochum betreut.

Ein neues Gesetz, das der Landtag am Freitag mit den Stimmen von SPD, Grünen, CDU und FDP beschlossen hat, soll entlasten: Alle 186 Jugendämter in NRW sind nun verpflichtet, sich um unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zu kümmern. Die Kommunen sollen eine Kostenpauschale von 3100 Euro pro Jahr und Fall erhalten. Die Piraten enthielten sich. Sie fordern mehr Schutz und Beistand für die Betroffenen.

Das Gesetz setzt das neue Kinder- und Jugendhilferecht des Bundes um und regelt die regionale Verteilung in NRW. Die Aufnahmequote der einzelnen Jugendämter orientiert sich an der Einwohnerzahl. Die Verteilung organisiert eine zentrale Stelle beim Landesjugendamt Rheinland.

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