NRW : Laschets Abwesenheit erregt Opposition
Die Fragestunde zum Fall Schulze Föcking absolviert nur Finanzminister Lutz Lienenkämper.
Düsseldorf. Um 14 Uhr verließ Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) den Landtag, eine halbe Stunde später begann die Fragestunde zum Fall Schulze Föcking — ohne ihn. Auch der Versuch der SPD, ihn per Antrag zurück ins Plenum zu zitieren, scheiterte an den Mehrheitsverhältnissen. Laut Geschäftsordnung kann die Landesregierung festlegen, wer auf die Fragen der Abgeordneten antwortet. Auch die am Vortag zurückgetretene Agrarministerin Christina Schulze Föcking, die bis dahin in den Reihen der CDU-Fraktion gesessen hatte, verließ zu Beginn der Fragestunde den Saal.
Nach anderthalb Stunden, in denen statt Laschet sein Finanzminister Lutz Lienenkämper Rede und Antwort gestanden hatte, sprach SPD-Fraktionschef Thomas Kutschaty davon, Laschet habe „jeden Respekt vor dem Parlament und jeden Instinkt verloren. Ein Untersuchungsausschuss ist deutlich nähergerückt.“ Auch die Grünen-Fraktionsvorsitzende Monike Düker schimpfte im Anschluss: „So einen Affront des Ministerpräsidenten gegenüber dem Parlament habe ich noch nicht erlebt.“ Lienenkämper hatte Laschets Abwesenheit damit begründet, der Ministerpräsident führe „dienstliche Gespräche am Rande des Plenums“.
SPD und Grüne kündigten nach der Fragestunde an, für Donnerstag noch einmal eine aktuelle Stunde zu beantragen, um Laschet dann dort zu einer Stellungnahme zu bewegen. Mit einer Mehrheit rechnen sie allerdings nicht.