Konzept: Eingreiftruppe für den zügigen Kita-Ausbau

NRW-Ministerin Schäfer will schneller neue Krippenplätze im Land schaffen.

Düsseldorf. Angesichts der riesigen Lücke bei der Betreuung von Kleinkindern in Kindertagesstätten setzt die nordrhein-westfälische Familienministerin Ute Schäfer (SPD) nun auf den Rat von Experten. Sie stellte am Mittwoch das Konzept einer sogenannten Task Force, also einer Eingreiftruppe, vor.

Erst vor wenigen Wochen hatte Schäfer Kommunen, Kita-Träger, die Kirchen, die Landesjugendämter und die Fraktionen aus dem Landtag zum sogenannten Krippengipfel geladen. Der Befund war erschütternd. Um die für 2013 gesetzlich verankerte Bedarfsabdeckung in der Höhe von 30 Prozent an Kita-Plätzen eines Jahrgangs zu erreichen, fehlen in NRW immer noch 44 000 Plätze — im bundesweiten Vergleich ein sehr schlechter Wert.

Als eine Schwachstelle hat die Ministerin die Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Landesjugendämtern und den Kommunen ausgemacht, führen diese doch die Aufsicht über die Arbeit vor Ort. Hier soll nun die Task Force ansetzen. „Sie sollen sich vor allem um die Durchführungsprobleme beim Ausbau von Betreuungsangeboten kümmern“, sagte Schäfer.

Für den Ausbau stehen noch 90 Millionen Euro zur Verfügung. Binnen eines Jahres 44 000 neue Plätze zu schaffen, halten Experten für unmöglich.

Die CDU hält von der Task Force wenig. „Die rot-grüne Minderheitsregierung versagt in einem ihrer zentralen Politikfelder“, sagte Landesparteichef Norbert Röttgen. Er sagte eine Klagewelle von Eltern vorher, wenn der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz nicht erfüllt werde.

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