Kein Baustopp für die umstrittene Bayer-Pipeline

Bürgerprotest: Projekt wird zum Thema im Düsseldorfer Landtag.

Düsseldorf. Falls die Anrainer der umstrittenen Kohlenmonoxid-Pipeline, die der Bayer-Konzern zum Werk Dormagen bauen will, gestern einen sofortigen Baustopp erhofft hatten, wurden sie im Landtag enttäuscht. Im Umweltausschuss des Parlaments stand zwar ihr Anliegen auf der Tagesordnung, doch konnte dort das Projekt nicht gestoppt werden - schließlich gibt es eine rechtsgültige Genehmigung.

Aber es gibt einen kleinen Erfolg: Es wird noch einmal über die Pipeline geredet. Und: Bereits am Abend zuvor sagten die Fraktionen von CDU, SPD und Grüne Unterstützung für die Forderung der Bürgerinitiativen zu, Bayer möge bis zum ersten Gerichtsentscheid den Weiterbau aussetzen. Mehr als ein Appell ist dies freilich nicht.

Er sieht vor allem den Bayer-Konzern in der Pflicht, "vertrauensbildende Maßnahmen" zu entwickeln. Das Vertrauen in eine politische Lösung scheint bei den Betroffenen nicht mehr sehr ausgeprägt zu sein, sie haben den Klageweg eingeschlagen. "Bis zur gerichtlichen Entscheidung können wir nichts machen", sagte Holger Ellerbrock (FDP). Fast klang er dabei ein bisschen erleichtert.

Die bisherigen Arbeiten für die Pipeline stehen unter keinem guten Stern. Bei Bohrungen unter der A 3 wurde am Kreuz Breitscheid die Fahrbahn um 50 Zentimeter angehoben. Als der Schaden fast behoben war, raste am Dienstag ein Lkw in die Baustelle. Der Fahrer wurde schwer verletzt.

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