Jüdische Gemeinde Düsseldorf ehrt Angela Merkel

Auszeichnung: Lob für die klaren Worte der Bundeskanzlerin.

Düsseldorf. Die Jüdische Gemeinde Düsseldorf wird am Mittwochabend Angela Merkel im Schauspielhaus der Landeshauptstadt die Josef-Neuberger-Medaille verleihen. Der Vorstand der Gemeinde hatte sich bereits vor eineinhalb Jahren einstimmig dafür ausgesprochen, die Bundeskanzlerin auszuzeichnen.

In der Begründung heißt es, Merkel habe in Konfliktsituationen nie einen Zweifel daran gelassen, dass sie die Angelegenheiten des Staates Israel auch als ihre Angelegenheit betrachte. Als einzige europäische Politikerin habe sich Merkel stets klar gegen die Parolen des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad gerichtet. Zudem verurteile sie Fremdenfeindlichkeit in beeindruckend deutlicher Form.

Die Laudatio auf Merkel hält Josef Joffe, Mitherausgeber der Wochenzeitung "Die Zeit". Zum Festakt werden mehr als 800Gäste erwartet, darunter Ministerpräsident Jürgen Rüttgers, Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration, Charlotte Knobloch, Präsidentin des Zentralrats der Juden in Deutschland und Christine Rau, deren verstorbener Mann und früherer Bundespräsident Johannes Rau ebenfalls mit der Neuberger-Medaille ausgezeichnet wurde.

Josef Neuberger war jüdischer Herkunft und hatte sich als Rechtsanwalt in Düsseldorf niedergelassen. Für die SPD zog er in den Landtag NRW und hatte später das Amt des Justizministers inne. Er setzte sich für humanen Strafvollzug und die Resozialisierung von Straftätern ein. Neuberger starb 1977.

Die nach ihm benannte Medaille wird einmal im Jahr in Düsseldorf an Nicht-Juden verliehen, die sich um die jüdische Gemeinschaft besonders verdient gemacht haben. Träger sind auch Bundestagspräsidentin a.D. Rita Süssmuth sowie Bundestagsvizepräsident a.D. Burkhard Hirsch.

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