Innere Sicherheit in NRW: Warum die Bosbach-Kommission landespolitischer Zündstoff ist
Das Komitee soll nun offenbar in den kommenden Tagen vorgestellt werden - und die Arbeit laut Wolfgang Bosbach im Januar aufnehmen. Reichlich spät, findet die Opposition.
Düsseldorf. Eine langfristig neue Sicherheitsarchitektur für Nordrhein-Westfalen mit wichtigen Impulsen auch für den Bund — das schien dem NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet im Wahlkampf im Mai dieses Jahres gerade gut genug, um NRW-Politik in Berlin hör- und spürbarer zu machen. Und nebenbei Kommissionsprotagonist Wolfgang Bosbach einzubinden. Der ist prominent, deckte für Laschet im Wahlkampf den konservativen Flügel ab und verlieh seinerzeit dem vielen zu sanft erscheinenden Ministerpräsidenten in spe ein adäquates Hardliner-Image, mit dem man das vermeintliche Chaos in der NRW—Innenpolitik doch durchaus angehen könnte. Es klappte.
Monate nach der Landtagswahl reiht sich die so genannte Bosbach-Kommission in ihrem allzu zögerlichen Zustandekommen dann doch eher in eine Reihe von leicht vermeidbaren Fehlern einer noch jungen Landesregierung ein. Wer den Zug mit Verve im Wahlkampf auf die Schienen gesetzt hat, muss damit rechnen, dass Menschen im Bahnhof auf ihn warten. Und sich wundern, wenn er nicht kommt.
Das aber soll sich jetzt offenbar ändern. Mindestens wird der Zug — um im Bild zu bleiben — bald losfahren. Alle Ungeduld mündet darin, dass sich an dem von der Regierung ausgegebenen Kurs, die Kommission noch im Herbst einzusetzen, „so dass diese baldmöglichst ihre Arbeit aufnehmen kann“ (so die Antwort am 5. September auf eine erste Anfrage der SPD) laut Staatskanzlei-Sprachregelung nichts ändern soll. Immerhin: Kalendarisch hat man noch bis zum 21. Dezember Zeit — dann ist Winteranfang. Bis dahin, so erfuhr unsere Redaktion am Freitag von Wolfgang Bosbach, soll es eine Vorstellung der Kommission in der Landespressekonferenz geben. Die Arbeit aufnehmen werde der beratende Kreis dann erst im Januar. Sagt Bosbach.