NRW Hendricks sieht offene Sicherheitsfragen bei belgischen AKW

Berlin/Tihange (dpa). Nach den Pannen in zwei belgischen atomkraftwerken hat das Bundesumweltministerium der dortigen Atomaufsichtsbehörde FANC eine Liste mit Fragen zur Sicherheit der Anlagen übergeben.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat 15 offene Fragen an die Sicherheit belgischer Atomkraftwerke.

Bundesumweltministerin Barbara Hendricks (SPD) hat 15 offene Fragen an die Sicherheit belgischer Atomkraftwerke.

Foto: Bernd von Jutrczenka

Die 15 Fragen beziehen sich auf das Prüf- und Bewertungsverfahren und die Sicherheitsnachweise für die Reaktordruckbehälter der AKW Tihange 2 und Doel 3, wie das Ministerium von Barbara Hendricks (SPD) am Dienstag in Berlin mitteilte.

Ende Dezember hatte der Betreiber Electrabel den Reaktor Doel 3 bei Antwerpen nur vier Tage nach dem Wiederhochfahren vom Netz genommen, da an einer Heißwasserleitung im konventionellen Teil des Kraftwerks ein Leck klaffte. Fast zur gleichen Zeit war es in Tihange 70 Kilometer entfernt von Aachen zu einem Brand an einer elektrischen Schalttafel gekommen. Umweltschützer und das Land Nordrhein-Westfalen fordern seit Jahren die Stillegung der grenznahen Anlage.

Nach Einschätzung der Fachleute des Bundesministeriums bedeuten die in den Reaktordruckbehältern der beiden Anlagen gefundenen Wasserstoffflocken eine signifikante Abweichung von der geforderten Fertigungsqualität. Aus deutscher Sicht sei es fraglich, inwieweit das mit den grundlegenden Sicherheitsanforderungen an Atomkraftwerke vereinbar sei, erklärte das Ministerium.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort