Vorstoß aus Berlin : Gleicher Lohn für alle Lehrer auch in NRW?
Im Landtag sprechen sich viele Experten für eine bessere und gerechtere Besoldung von Lehrkräften aus.
Düsseldorf. Die Meldung von Dienstag aus Berlin kam den Lobbyisten für eine bessere Lehrerbezahlung in NRW wie gerufen: Lehrer an Berliner Grundschulen werden künftig besser verdienen. Nachdem neu eingestellte Grundschullehrer bereits seit einem knappen Jahr monatlich brutto 500 Euro mehr erhalten, sollen ab August 2019 auch Kollegen mit Berufserfahrung zu höherem Gehalt kommen.
Durch die neue Regelung können 5600 Grundschullehrer in die Entgeltgruppe 13 aufsteigen — und dadurch ähnlich viel verdienen wie ihre Kollegen an Gymnasien und Sekundarschulen. Bildungssenatorin Sandra Scheeres (SPD) rechnet mit Mehrkosten von 55,3 Millionen Euro pro Jahr. Sie hofft, dass nun Lehrer anderer Länder nach Berlin kommen.
Lehrermangel herrscht aber auch in NRW, vor allem bei Grundschullehrern. Auf die Idee des Berliner Modells ist NRW-Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) auch schon gekommen, als sie in der Regierungserklärung versprach: „Wir werden die besoldungsrechtlichen Konsequenzen der Reform des Lehrerausbildungsgesetzes von 2009 ziehen.“ Was hieße: Alle Lehrer in NRW sollen gleich (Besoldungsstufe A13) bezahlt werden, weil in dem Ausbildungsgesetz von 2009 die bislang unterschiedlichen Ausbildungen für verschiedene Lehrämter auf gleichlange und gleichwertige Bachelor- und Masterstudiengänge umgestellt worden sind. Das Vorhaben aber ist bis heute nicht umgesetzt — und soll im Schulministerium derzeit für den Haushaltsentwurf für 2019 verhandelt werden.