„Die Krise ist in NRW noch nicht vorbei“

Düsseldorf. Arbeitgeber und Gewerkschaften in Nordrhein-Westfalen warnen in seltener Einmütigkeit vor dem Irrglauben, die Wirtschaftskrise sei im bevölkerungsreichsten Bundesland bereits vorüber.

"Das Ende der Durststrecke werden wir wohl erst Ende 2010 erreicht haben", sagte Horst-Werner Maier-Hunke, Präsident der NRW-Arbeitgeberverbände.

DGB-Landeschef Guntram Schneider gab sich ähnlich skeptisch: "Die Stimmung im Land ist deutlich besser als die Lage. Wir müssen damit rechnen, dass sich ab dem Herbst die Lage auf dem Arbeitsmarkt verschärft."

Diese Analyse prägte am Dienstag die Atmosphäre beim regelmäßigen Branchendialog, zu dem die NRW-Landesregierung in die Staatskanzlei einlädt. Laut Maier-Hunke ist die Lage vor allem in der Maschinenbaubranche immer noch extrem angespannt.

Schneider befürchtete, dass es nach der Krise deutlich weniger vollwertige Arbeitsplätze geben werde. "Prekäre Beschäftigte mit Zeitvertrag oder bei Leihfirmen werden womöglich deutlich zunehmen", so Schneider.

NRW-Wirtschaftsministerin Christa Thoben und Landesarbeitsminister Karl-Josef Laumann (beide CDU) forderten die Betriebe auf, die Möglichkeiten der Kurzarbeiterregelung wie bisher intensiv zu nutzen.

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