Deutsche Lehrer sind die ältesten in ganz Europa

In NRW ist das Problem in den Klassen fünf bis zehn besonders groß.

Brüssel/Düsseldorf. Deutschlands Grundschullehrer sind die ältesten Europas — fast die Hälfte hat das 50. Lebensjahr erreicht. In den Klassen fünf bis zehn (Sekundarstufe I) unterrichten mehrheitlich Lehrer, die die 50-Jahres-Grenze bereits überschritten haben. Das hat das EU-Statistikamt ermittelt. Sieben Prozent der Grundschullehrer und nur vier Prozent der Pädagogen in der Sekundarstufe I sind unter 30 Jahre alt.

In NRW sind die Ergebnisse noch eindeutiger. 59 Prozent aller Lehrkräfte in der Sekundarstufe I sind älter als 50 Jahre. Das Gegengewicht fehlt, nur 2,3 Prozent sind unter 30. Für Nachwuchspädagogen wird der Einstieg indes schwieriger. Neue Stellen, so die Statistik-Experten, gibt es immer weniger.

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) sieht das anders. „Der Spruch ,Unser Jüngster wird 50’ gilt aber schon lange nicht mehr. In den vergangenen zehn Jahren haben wir 70 000 neue Lehrerinnen und Lehrer in allen Schulformen eingestellt“, sagte sie unserer Zeitung. Bis 2017 werde ein Drittel der Lehrer in Pension gehen. Das sei bei den Prognosen für die Neueinstellungen berücksichtigt.

Überdurchschnittlich viele Einstellungen in den 70er Jahren und ein hohes Renteneintrittsalter sind zwei Ursachen für die Überalterung. Dazu kommt das vergleichsweise hohe Alter, mit dem die Lehramtsreferendare in Deutschland ihre Ausbildung abschließen.

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