Das Vakuum wird verlängert

Düsseldorf. Verbrannte Wahlzettel, eingeschüchterte Wähler und geklaute Urnen: Dass die Wahlen in Afghanistan nicht nach westlichen Maßstäben ablaufen würden, war bereits vor dem 20. August klar.

Dass es aber zwei Monate dauern würde, um den zweiten Akt in diesem Wahl-Chaos einzuläuten, wirft einmal mehr kein gutes Licht auf das internationale Abenteuer am Hindukusch.

Die UN sehen sich dem Vorwurf ausgesetzt, den Wahlbetrug zu verharmlosen und sich auf die Seite von Präsident Karsai geschlagen zu haben. Sicher, die Staatengemeinschaft hat nur ein eingeschränktes Interesse an einem neuen Urnengang. Zum einen, weil die Taliban die Stichwahl erneut mit Terror überziehen werden.

Zum anderen, weil die Regierung bereits seit zwei Monaten gelähmt ist. Und bis zur Ermittlung des endgültigen Siegers würde das Vakuum noch einmal verlängert. Dabei ist schon jetzt sicher, dass Karsai Präsident bleiben wird - schwach und von Washingtons Gnaden. Ein Bürgermeister von Kabul.

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