CDU will die Realschulen erhalten – und weiterentwickeln

Partei hält am dreigliedrigen System fest.

Düsseldorf. Die nordrhein-westfälische CDU bleibt dabei: Sie will das dreigliedrige Schulssystem erhalten. Mitten im Kommunalwahlkampf stellte sich der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Helmut Stahl, am Montag auf die Seite der Realschulen und forderte, diese zu erhalten und weiter zu entwickeln. Die Realschulen seien "Aufstiegsschulen" - sie leisteten eine "anerkannt gute Arbeit".

Mit ihrer Position steht die Union mittlerweile im Landtag allein: Die Opposition von SPD und Grünen fordert seit langem ein eingliedriges Schulsystem. Die FDP, der Koalitionspartner der CDU, spricht sich für eine sogenannte regionale Mittelschule aus. Zu dieser neuen Schulform sollen sich Haupt-, Real- und Gesamtschulen zusammenschließen können.

Angesichts dieser Entwicklung begrüßte die Vorsitzende des NRW-Realschullehrerverbandes, Brigitte Balbach, die Unterstützung aus der CDU. "Wir freuen uns, dass sich die Fans der Realschule in der CDU outen."

Der Verband hatte das Aus der Schulform befürchtet, weil das 2006 von Schwarz-Gelb beschlossene Schulgesetz die Möglichkeit von sogenannten Verbundschulen im ländlichen Raum eröffnet - eine Kooperation von Haupt- und Realschulen unter einem Dach. Stahl stellte am Montag aber klar, dass dies nur möglich sei, wenn das Profil der beiden Schulformen erhalten bliebe. Im Land sind derzeit 17 solcher Verbundschulen in Planung.

Im Schulministerium wird derweil an einem Maßnahmenpaket gearbeitet, um die Realschule zu stärken. Es soll nach den Sommerferien veröffentlicht werden. Ein Sprecher von Landesschulministerin Barbara Sommer (CDU) nannte am Montag auf Anfrage unter anderem eine stärkere Berufsorientierung. Dem vom Realschullehrerverband geforderten Wirtschaftsunterricht steht das Ministerium offen gegenüber - allerdings solle er zunächst in einem Schulversuch getestet werden.

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