Umfrage CDU-Anhänger in NRW mehrheitlich für Kanzlerkandidatur von Merz

Düsseldorf · Laut einer Umfrage sind die CDU-Anhänger in NRW mehrheitlich für eine Kanzlerkandidatur von Merz. Und die Mehrheit der Gesamtbevölkerung an Rhein und Ruhr ist mit Laschet zufrieden, aber nicht mit der Schwarz-Gelben Regierungsarbeit.

  Armin Laschet (CDU) kann sich über gute Umfrage-Ergebnisse in NRW freuen. In der Gesamtbevölkerung an Rhein und Ruhr liegen Merz und Laschet Kopf an Kopf.

Armin Laschet (CDU) kann sich über gute Umfrage-Ergebnisse in NRW freuen. In der Gesamtbevölkerung an Rhein und Ruhr liegen Merz und Laschet Kopf an Kopf.

Foto: dpa/Thomas Reisener

59 Prozent der CDU-Anhänger in Nordrhein-Westfalen sehen in dem CDU-Politiker Friedrich Merz einen guten Kanzlerkandidaten der Union. Damit liegt Merz bei den CDU-Anhängern im bevölkerungsreichsten Bundesland in dieser Frage vor dem CDU-Landesvorsitzenden und NRW-Ministerpräsidenten Armin Laschet (51 Prozent), wie der am Sonntag veröffentlichte NRW-Trend von Infratest dimap im Auftrag des WDR-Magazins "Westpol" ergab.

Die Vorsitzende der Bundes-CDU, Annegret Kramp-Karrenbauer, bewertete nur jeder fünfte CDU-Anhänger in NRW als gute Kanzlerkandidatin (21 Prozent). Damit landete sie noch hinter Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, auf den 27 Prozent entfielen.

In der NRW-Gesamtbevölkerung liegen Merz und Laschet Kopf an Kopf: 42 Prozent der Nordrhein-Westfalen sehen in Merz einen guten Kanzlerkandidaten, 41 Prozent in Laschet. Annegret Kramp-Karrenbauer landete auch hier mit 15 Prozent deutlich hinter Spahn mit 26 Prozent.

Mit Laschet zufrieden, aber nicht mit der Landesregierung

Ministerpräsident Armin Laschet genießt bei den Nordrhein-Westfalen so viel Rückhalt wie noch nie. 54 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden (+17 Prozentpunkte im Vergleich zu Februar 2019). Würde an diesem Sonntag ein neuer Landtag in NRW gewählt, bliebe die CDU mit 32 Prozent weiterhin klar stärkste Kraft. Die CDU kann damit weiter zulegen (+2 Prozentpunkte im Vergleich zu Februar 2019) und erreicht nahezu den Wert der Landtagswahl 2017 (33 Prozent).

Die Zufriedenheit mit der schwarz-gelben Landesregierung sei deutlich gesunken. Mit 44 Prozent stelle ihr weniger als die Hälfte der Befragten ein gutes Zeugnis aus (-7 Punkte). Mehr als jeder zweite Befragte sehe die Regierungsarbeit kritisch (52 Prozent, +5 Punkte). Insbesondere die Anstrengungen in der Schul- und Bildungspolitik (29 Prozent zufrieden, 60 Prozent unzufrieden) und bei der Sanierung von Straßen und Schienen (28 zu 69 Prozent) stießen mehrheitlich auf Unzufriedenheit. Auch in der Umwelt- und Klimapolitik hielten zwei Drittel die Bemühungen für unzureichend (30 zu 67 Prozent).

Die FDP als kleiner Koalitionspartner verliert in der Umfrage deutlich (-4 Prozentpunkte im Vergleich zu Februar 2019) und kommt nur noch auf 8 Prozent. Bei der Landtagswahl 2017 holte die FDP noch 12,6 Prozent. Damit hätte die schwarz-gelbe Landesregierung keine Mehrheit mehr im Düsseldorfer Landtag.

Grüne verbessern sich, AfD mit Abwärtstrend

Die Grünen verbesserten sich gegenüber Februar um 6 Punkte auf 23 Prozent und sind damit zweitstärkste Kraft vor der SPD. Bei der Wahl 2017 hatten die Grünen nur 6,4 Prozent geholt. Die Sozialdemokraten verschlechterten sich um 3 Punkte auf 20 Prozent. Bei der Wahl 2017 waren es noch 31,2 Prozent. Die AfD kommt auf 7 Prozent, zwei Punkte weniger als bei der Umfrage im Februar. Bei der Landtagswahl 2017 war sie mit 7,4 Prozent erstmals in den Landtag eingezogen. Die Linke erreicht unverändert 6 Prozent. 2017 war sie bei der Wahl zum Landtag mit 4,9 Prozent knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert.

Aufgrund der Umfrageergebnisse wären mehrere Regierungskoalitionen möglich, berichtet Westpol: Die CDU könnte eine schwarz-grüne oder eine schwarz-rote Koalition anführen. Die Grünen hätten mit SPD und FDP eine absolute Mehrheit, mit SPD und Linke eine relative Mehrheit.

Für den NRW-Trend befragte Infratest dimap vom 24. bis zum 29.Oktober telefonisch 1.001 Wahlberechtigte in Nordrhein-Westfalen.

(AFP/red/dpa/Westpol)
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