Shoppen oder ausruhen? Bürgerentscheid: Münsteraner gegen mehr verkaufsoffene Sonntage

Sonntags ausruhen oder shoppen? Die Frage führt immer wieder zum Streit. In Münster wurden die Bürger befragt, ob sie mehr verkaufsoffene Sonntage haben wollen. Sie wollen nicht.

In vielen Städten gibt es Streit zwischen Gewerkschaften und Einzelhandel über verkaufsoffene Sonntage. In Münster haben nun die Bürger entschieden.

In vielen Städten gibt es Streit zwischen Gewerkschaften und Einzelhandel über verkaufsoffene Sonntage. In Münster haben nun die Bürger entschieden.

Foto: Bodo Marks

Münster (dpa) - Die Gegner verkaufsoffener Sonntage in Münster haben sich bei einem Bürgerentscheid knapp durchgesetzt. Mit einer Mehrheit von knapp 52,8 Prozent stimmten sie am Sonntag gegen mehrere geplante verkaufsoffene Sonntage im Stadtgebiet. Die Befürworter des Sonntagsshoppings kamen laut vorläufigem Endergebnis auf 47,2 Prozent. Das erforderliche Quorum für eine gültige Wahl wurde erreicht.

Die Bürgerinitiative „Freier Sonntag Münster“ kippte damit einen Ratsbeschluss für mehrere schon festgelegte Termine für Sonntagsöffnungen in verschiedenen Stadtteilen. Diese hätten aber wohl ohnehin nicht stattgefunden, weil ein Gericht sie bereits untersagt hatte, da ihnen der Anlass für den Sonntagsverkauf fehlte.

Für ein gültiges Votum waren mindestens etwa 25 000 Stimmen für eine Seite erforderlich. Die Gegner der Sonntagsöffnung kamen nach Angaben eines Stadtsprechers auf gut 29 000 Stimmen, die Befürworter auf gut 26 000.

Kommunen dürfen eine sonntägliche Ladenöffnung nur beschließen, wenn der Hintergrund ein Stadtfest, eine Messe oder ähnliche Ereignisse sind, die mehr Publikum in die Stadt locken als nur die offenen Einzelhandelsgeschäfte.

Die Initiative wurde von der Gewerkschaft Verdi und den Kirchen unterstützt. In Münster und anderen Städten macht Verdi seit längerem gegen eine befürchtete Ausweitung der Sonntagsöffnung mobil. Der Einzelhandel hingegen verteidigt die gängige Praxis gelegentlicher offener Sonntage als wichtiges Attraktivitätsplus einer Stadt.

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