Bäume in NRW: Die Eiche ist das Sorgenkind

Der Zustand der Bäume in NRW hat sich verschlechtert.

Düsseldorf. Trockenheit und ein langer Sommer haben dem Wald in Nordrhein-Westfalen zugesetzt. Nur 27 Prozent der Bäume hat keine Schäden. Insgesamt hat sich der Zustand des Waldes, der ein Viertel der Landesfläche ausmacht, in diesem Jahr verschlechtert.

„Wir können keine Entwarnung geben“, sagte NRW-Umweltminister Johannes Remmel (Grüne) am Donnerstag bei der Vorstellung des Waldzustandsberichts 2013 in Düsseldorf. „Die Werte sind besorgniserregend“, sagte er.

Es gebe zurzeit dreimal so viele Bäume mit starken Schäden (29 Prozent) wie zu Beginn der Untersuchungen 1984. Schwache Schäden weisen 44 Prozent der Bäume auf.

Als Hauptgrund für die Verschlechterung wird der Klimawandel genannt. Die heimischen Wälder sind geprägt von feuchten Böden. Wärmere und trockenere Hauptvegetationszeiten setzten die Bäume unter Stress, weil sie sich anpassen müssen.

Besonders hart trifft es traditionell die Eiche. „Sie bleibt das Sorgenkind des Waldes in NRW“, sagte Remmel. Mehr als die Hälfte der Eichen weisen deutliche Schäden auf. Das bedeutet, dass sie zum Beispiel mehr als 25 Prozent der Blätter verloren haben. 30 Prozent der Buchen haben starke Schäden. Die Laubbäume sind zu je 16 Prozent an der Gesamtwaldfläche in NRW vertreten. Besonders gelitten haben unter der Hitze aber Nadelbäume. Ein Viertel der Fichten und Kiefern sind stark angegriffen.

Was tun? „Unsere Aufgabe ist es, den Wald auf den Klimawandel vorzubereiten“, sagte Remmel. Das Ministerium setzt auf stabile Mischwälder und eine breite genetische Vielfalt bei den Baumarten. Ein Projekt in Münster soll zudem erforschen, welche Auswirkungen die Bodenfeuchte auf den Wald hat. Zunächst aber werden schwerpunktmäßig die 160 000 privaten Waldbesitzer in NRW beraten — zumal ihnen 65 Prozent des Waldes gehören.

Kritik am Waldzustandsbericht gab es vonseiten der Liberalen. „Die rot-grüne Landesregierung will Bäume abholzen und Windräder in den Wald stellen. Das ist schädlich und geradezu verwerflich für das sensible Ökosystem“, bemängelt der forstpolitische Sprecher der FDP-Landtagsfraktion, Karlheinz Busen.

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