Aufwind für Rot-Grün in NRW und im Norden

Im Bund reicht es jedoch nicht für eine Mehrheit. FDP in allen Umfragen unter Fünf-Prozent-Hürde.

Düsseldorf. Die SPD im Aufwind, die Grünen weiterhin recht stark, die FDP unter fünf Prozent — vieles deutet darauf hin, dass es künftig wieder mehr rot-grüne Koalitionen geben wird. Allerdings nicht überall: Stünde nun eine Bundestagswahl bevor, wäre eine große Koalition sehr wahrscheinlich. Von einer Mehrheit ist Rot-Grün dort weit entfernt. Der Union — die deutlich stärkste Partei — käme mit der FDP der Koalitionspartner abhanden.

Die hier dargestellten Umfragen sind zwar alle repräsentativ, dennoch muss man beachten, dass es Momentaufnahmen sind. Die Fragestellung lautet immer: „Wen würden Sie wählen, wenn am Sonntag Wahl wäre?“

Das heißt, bis zur tatsächlichen Wahl kann sich noch einiges ändern — dafür wird ja schließlich der Wahlkampf geführt. Im Saarland zum Beispiel sagten 51 Prozent der Befragten, dass ihre Wahlentscheidung noch nicht feststehe — obwohl dort schon am 25. März gewählt wird.

Rot-Grün scheint von der Neuwahl-Entscheidung zu profitieren. In der Befragung der Forschungsgruppe Wahlen für das ZDF-Politbarometer — durchgeführt kurz nach der Entscheidung am Mittwoch und am Donnerstag — begrüßten 71 Prozent der Befragten die vorgezogenen Neuwahlen in NRW.

SPD (37 Prozent) und Grüne (13) würden aktuell im Vergleich zur Wahl 2010 (SPD: 34,5, Grüne: 12,1) zulegen und kämen auf eine klare Mehrheit. Die CDU käme auf 34 Prozent (Wahl 2010: 34,6), die Piraten wären knapp im Landtag (sechs Prozent), die Linke muss bangen (vier), die FDP wäre klar draußen (zwei Prozent). Allerdings sind in dieser Umfrage noch keine möglichen Effekte durch die Entscheidung für Christian Lindner als Spitzenkandidaten enthalten.

Auch bei der Koalitionsfrage liegt Rot-Grün vorn (48 Prozent dafür, 26 dagegen), gefolgt von einer großen Koalition (43 dafür, 32 dagegen). Am stärksten abgelehnt wird Rot-Rot-Grün (zehn Prozent dafür, 67 dagegen).

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