Argumentieren, nicht ausschließen

Man kann von der Unabhängigkeit der SPD-Bundesschiedskommission halten, was man will - angesichts des Drucks, den die Parteispitze ausgeübt hat. Aber dass Wolfgang Clement nun in der SPD bleiben darf, ist der erste Sieg des neuen Vorsitzenden Franz Müntefering, nachdem ihm seine hessische Parteifreundin Andrea Ypsilanti den Start gründlich verdorben hatte.

Mit Clement milde zu verfahren, obwohl sein damaliger Aufruf, die Hessen-SPD nicht zu wählen, mehr als nur unsolidarisch war, ist schlau. Kritik, und ist sie noch so hart, muss man inhaltlich kontern. Argumente sind die souveräne Reaktion, nicht Ausschlussverfahren. Ein Rauswurf des Selbstdarstellers Clement hätte diesen noch zusätzlich aufgewertet. Das ist nun endgültig vom Tisch. Dass auch der SPD-Bezirk Hessen Süd ausgerechnet gestern seine Sofortmaßnahmen gegen die beiden Abweichler Jürgen Walter und Carmen Everts für erledigt erklärt hat, liegt ganz auf der Linie Münteferings.

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