ADAC: Nordrhein-Westfalen bei Staus einsame Spitze

Fast eine halbe Million Mal stand der Verkehr auf Deutschlands Autobahnen laut ADAC im vergangenen Jahr still - ein neuer Rekord. Nordrhein-Westfalen hat seine Position als Stillstands-Spitzenreiter dabei noch ausgebaut.

Nordrhein-Westfalen hat seine Position als Stillstands-Spitzenreiter (leider) ausgebaut.

Nordrhein-Westfalen hat seine Position als Stillstands-Spitzenreiter (leider) ausgebaut.

Foto: dpa

München/Düsseldorf (dpa). Nordrhein-Westfalen hat seine ungeliebte Position als Stauland Nr. 1 weiter ausgebaut. Laut ADAC kamen im vergangenen Jahr 33 Prozent aller Staumeldungen auf Deutschlands Autobahnen von den NRW-Streckenabschnitten. Es waren fast 154 000 Staus, im Vorjahr waren es noch 120 000. Im Jahr zuvor waren es noch 30 Prozent. Die zweitmeisten Staumeldungen kamen aus Bayern mit 17 Prozent, gefolgt von Baden-Württemberg mit 11 Prozent. NRW hatte somit mehr Staus als die beiden großen südlichen Bundesländer zusammen.

Auch bei der Gesamtstaulänge baute das einwohnerstärkste Bundesland seine Position des Stillstands aus: 30 Prozent (Vorjahr 27 Prozent) der bundesweit fast eine Million Staukilometer wurden von Blechschlangen in NRW gebildet (279 000 Kilometer). Im Vorjahr waren es 221 000 Kilometer. Auch dabei liegt NRW weit vor Bayern und hat mehr Gesamtstaulänge als Bayern und Baden-Württemberg zusammen.

In den fünf neuen Bundesländern scheint Stau ein Fremdwort zu sein - sie kommen gemeinsam auf einen Anteil von nur 6 Prozent aller Staukilometer. Im Vergleich zum Vorjahr nahm die Zahl der Staus und der Staukilometer bundesweit um etwa 15 Prozent zu. Die Zahl der gefahrenen Kilometer stieg aber nur um 2,5 Prozent. ADAC-Sprecher Andreas Hölzel erklärte einen Teil des Anstiegs mit der genaueren Erfassung der Verkehrslage.

Es gebe Stauscanner, die über GPS die Handydaten von Autofahrern registrierten. Außerdem würden Reisedaten von Lkw-Flotten systematisch ausgewertet. So entstünden weitaus genauere Staubilder als früher durch Polizeimeldungen und Hubschrauberbeobachtung. Die Auswertung zeige dennoch, dass das deutsche Autobahnnetz an Kapazitätsgrenzen stoße, erläuterte der ADAC. Der Straßenbau hänge den Vorgaben hinterher.

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