Abschied von der Atompartei

Es gibt Dinge, über die in Deutschland nicht ohne Kampfgeheul geredet werden kann: Dazu zählt die Zukunft der Kernkraft. Als Umweltminister Röttgen am Wochenende einen zügigen Ausstieg forderte, fielen gleich mehrere Politiker aus der eigenen Partei über ihn her, als habe er ein Heiligtum geschändet.

Damit das Thema nicht zum Spaltmaterial für die Union wird, stellt sich Angela Merkel nun hinter ihren neuen Minister.

Die CDU-Chefin signalisiert damit, dass sich die Partei von der Knechtschaft der Atomlobby befreien will. Ein kluger Schachzug, denn alte energiepolitische Ideologien passen nicht zum Profil einer modernen Volkspartei. Die kompromisslosen Atom-Verfechter innerhalb der CDU sollten endlich die Skepsis der Menschen gegenüber einer Technologie akzeptieren, die die Entsorgungsfrage nicht lösen kann.

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