60 Jahre NRW-FDP: Zeit für Anekdoten und Erinnerungen

Zum runden Geburtstag kamen viele alte Bekannte.

Düsseldorf. Mit einer Veranstaltung in Düsseldorf hat die nordrhein-westfälische FDP gestern ihren 60. Geburtstag gefeiert. Zu dem Empfang kamen rund 600 Gäste, darunter viele alte Bekannte aus der Landes- und Bundespolitik.

Es war ein Abend der Erinnerungen und der Anekdoten, die aktuelle Politik trat in den Hintergrund: Neben dem FDP-Bundesvorsitzenden Guido Westerwelle waren der frühere FDP-Landesvorsitzende und ehemalige NRW-Innenminister Burkhard Hirsch, die beiden Ehrenvorsitzenden Otto Graf Lambsdorff und Hans-Dietrich Genscher sowie der frühere Landeswirtschaftsminister Horst Ludwig Riemer gekommen. Sie schauten zurück auf 60 Jahre liberale Tradition im bevölkerungsreichsten Bundesland. Die Geburtstagsfeier fand allerdings mit einiger Verspätung statt: Die NRW-FDP war am 27. Mai 1947 in Wuppertal gegründet worden.

In ihrem Rückblick sparten die Liberalen auch nicht ihren ehemaligen Fraktions- und Parteivorsitzenden Jürgen Möllemann aus: Er hatte bei der Landtagswahl 2000 für einen der größten Erfolge des Landesverbandes gesorgt und wenige Jahre später mit der Parteispendenaffäre für einen der größten Skandale.

Landesvorsitzender Andreas Pinkwart konnte sich dann in seiner Rede einen kleinen Exkurs in die aktuelle Landespolitik nicht verkneifen: Die schwarz-gelbe Koalition, die 2005 geschmiedet worden war, werde nur Erfolg haben, wenn sie einen "klaren Kurs und ein hohes Tempo" bei den Reformen beibehalte, sagte er. Für diesen Reformkurs ernten CDU und FDP derzeit massive Protesten.

Hirsch zeigte sich dennoch zufrieden mit dem Zustand seiner Partei und der Koalition: Aber Ministerpräsident Jürgen Rüttgers (CDU) sei auch ein Mensch, mit dem man nur schwer streiten könne, sagte er unserer Zeitung. Der 77-Jährige sorgte dann auch für den größten Applaus des Abends. Als Rat mit auf den Weg für die kommenden Jahren gab er der NRW-FDP: Nie resignieren und nie aufgeben, für die Bürgerrechte und die persönliche Freiheit des Einzelnen zu kämpfen.

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