NRW 42 terroristische Gefangene gelten als radikalisiert

Ein harter Kern von 42 terroristischen Gefangenen gilt als bereits radikalisiert, daneben gibt es aber viele Graustufen des Übergangs. Die Argumentationsstrategie der Islamisten gleiche, so Radhan, dabei derjenigen, die von rechten Islamgegnern verwendet werde: Gewaltverherrlichende Koranzitate werden aus dem historischen Kontext gelöst und verallgemeinert.

NRW: 42 terroristische Gefangene gelten als radikalisiert
Foto: Roland Keusch

„Auf der religiösen Ebene gibt es dagegen Argumente und Traditionen aus 1000 Jahren“, versichert der Koranexperte. Aber mitunter spiele die Religion gar nicht die Hauptrolle.

Zum Konzept gehört auch, Extremisten nicht mehr mit anderen Extremisten zusammenzulegen und Kontakte zu labilen Gefangenen zu verhindern. Denn viele sind nur Mitläufer. „Und Distanzierungsprozesse sind der Beginn einer Deradikalisierung“, sagt Doymus. Junge Männer stehen dabei besonders im Fokus der Wissenschaftler.

Für Ali E. scheint jede Radikalisierungsgefahr gebannt. Wegen Diebstahl und Raub sitzt er noch bis April 2019 ein. Mittlerweile ist er zum Hausarbeiter aufgestiegen, der seine Mitgefangenen im Alltag mit dem Nötigsten versorgt. Den Medienansturm lässt er freundlich zurückhaltend über sich ergehen. Wenn er wirklich Fragen zu seiner Religion hat, gibt es immer noch die Islam-Runde am Freitagnachmittag im Freizeitraum A II.

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