3000 Schüler schreiben Mathe-Abi neu

Düsseldorf (dpa). Nach der Panne im Zentralabitur haben rund 3000 Schüler in Nordrhein-Westfalen das Angebot genutzt, ihre Mathematikklausur neu zu schreiben. Das berichtete Schulministerin Sylvia Löhrmann (Grüne) am Mittwoch im Schulausschuss des Landtags.

Die Grünen-Politikerin entschuldigte sich für die „irritierende Formulierung“ einer Aufgabe in der Grundkurs-Klausur und die durch die Wiederholung entstandene zusätzliche Belastung für Schüler und Lehrer. Auch in der Wiederholungsklausur gab es zunächst einen Fehler, der allerdings rechtzeitig entdeckt wurde. Die Ministerin kündigte an, das Verfahren bei der Aufgabenstellung zu überprüfen.

Vor der Wiederholungsklausur hatte ein aufmerksamer Lehrer die falsche Zahl in einer Tabelle rechtzeitig entdeckt und gemeldet. „Der Fehler geht auf einen Übertragungsfehler einer an sich korrekt entwickelten Aufgabenstellung zurück“, sagte Löhrmann. Grund sei also „menschliches Versagen“.

CDU-Politiker Michael-Ezzo Solf sprach von einer „ärgerlichen und peinlichen Panne“ und forderte Löhrmann auf, mehr „Demut“ zu zeigen. Die Bildungs-Expertin der FDP, Ingrid Pieper-von Heiden, warf dem Ministerium „Dilettantismus pur“ vor. Die rot-grüne Koalition lobte dagegen einhellig das „souveräne Handling der Spitze, ohne Fehler zu vertuschen“.

Um weitere Pannen zu vermeiden, will Löhrmann das Verfahren überprüfen und optimieren. So soll bei anderen Ländern mit Zentralabitur nachgefragt werden, wie eine Aufgabe entwickelt und mit Fehlern umgegangen wird. Zudem soll die Zusammenarbeit mit der unabhängigen Überprüfungskommission hinterfragt werden, die die Aufgaben für das Ministerium kontrolliert.

Mit insgesamt fünf Kontrollebenen ließen sich offensichtlich die Fehler nicht hinreichend und ganz vermeiden, so Löhrmann.

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