Corona : Längere Zertifikate auch nach verkürztem Genesenenstatus
Berlin Nach der Verkürzung des Genesenenstatus auf drei Monate können Betroffene aus technischen Gründen vorerst auch weiter auf sechs Monate ausgestellte digitale Zertifikate erhalten. Die entsprechende App sei noch nicht darauf eingestellt, an einer technischen Umstellung werde aber gearbeitet.
Auch nach der Verkürzung des Genesenenstatus auf drei Monate können Betroffene vorerst aus technischen Gründen weiter auf sechs Monate ausgestellte digitale Zertifikate erhalten. Die verkürzte Geltungsdauer für ungeimpfte Genesene werde nicht über das entsprechende EU-Zertifikat abgebildet, sagte ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) der „Bild“-Zeitung. Ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums sagte am 15. Februar in Berlin, die entsprechende App sei noch nicht darauf eingestellt. Digitale Nachweise des Genesenenstatus könnten demnach für länger als drei Monate ausgestellt sein. An der technischen Umstellung werde gearbeitet.
Die „Pharmazeutische Zeitung“ hatte berichtet, dass alle Genesenen weiter ein Genesenen-Zertifikat über 180 Tage erhalten, also über sechs Monate. Die verkürzte Geltungsdauer für ungeimpfte Genesene werde nicht über das Zertifikat abgebildet. „Offensichtlich soll dessen Gültigkeit dann jeweils im Rahmen anlassbezogener Kontrollen überprüft werden“, so die Zeitung. Der ABDA-Sprecher sagte der „Bild“-Zeitung: „Genau genommen kann ein Genesener trotz scheinbar gültigen Genesenen-Zertifikats vor einem Restaurant oder einer Kneipe abgewiesen werden. Nämlich dann, wenn die Erkrankung mehr als 90 Tage her ist und kein zusätzliches Impfzertifikat in der Corona-Warn-App hinterlegt ist.“
Die Deutsche Stiftung Patientenschutz warnte vor Auswirkungen auch beim Pflege- und Gesundheitspersonal. Diese Personen müssen wegen der einrichtungsbezogenen Impfpflicht bis 15. März Nachweise als Geimpfte oder Genesene vorlegen. „Jetzt wird das Chaos um den Genesenen-Status bei der einrichtungsbezogenen Impfpflicht immer größer“, sagte Vorstand Eugen Brysch. „Wo drei Monate drin sind, stehen auf dem Zertifikat sechs Monate drauf. Kontrolliert werden soll auch das noch zusätzlich vor Ort“, so Brysch.