Kaum Aussagekraft

Noch nach jeder Veröffentlichung von Bildungsstudien setzte ein großes Wehklagen ein: Die Südländer sind zumeist Spitze, die Stadtstaaten hinken mit großem Abstand hinterher. Gleiche Startchancen gibt es für Schulkinder nicht, die soziale Herkunft entscheidet noch immer über den Bildungserfolg, und auch Kinder von Migranten bleiben benachteiligt.

Der Eindruck ist: Stillstand auf breiter Front.

Über Jahrzehnte haben sich deutsche Bildungspolitiker erschöpft im ideologischen Streit über Schulformen. Gleichzeitig haben sie eifersüchtig darüber gewacht, dass die Länder ihre Kulturhoheit behalten, niemand sollte ihnen hineinreden. Am meisten gelitten haben darunter Lehrer und Schüler.

Die Aussagekraft von Vergleichsstudien, wie sie gestern wieder veröffentlicht wurde, ist aber gering, wenn sie sich darauf beschränken, Leistungsergebnisse zu quantifizieren und sie in Länderrankings darzustellen. Über die Ursachen der Erfolge und Misserfolge sagen sie rein gar nichts aus. Von den Ursachen aber hängt alles ab, nur aus ihnen lässt sich lernen.

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