Mitgliederbeauftragter Otte fordert Entscheidung Kanzlerkandidat der Union muss schon bald feststehen

Berlin · In der Diskussion über die Unions-Kanzlerkandidatur werden Stimmen lauter, die eine rasche Entscheidung fordern.

 Die Entscheidung über den nächsten Kanzlerkandidaten der Union soll bald fallen.

Die Entscheidung über den nächsten Kanzlerkandidaten der Union soll bald fallen.

Foto: dpa/Guido Kirchner

In der Diskussion über die Unions-Kanzlerkandidatur werden Stimmen lauter, die eine rasche Entscheidung fordern. „Die Kanzlerkandidatenfrage muss jetzt im Einvernehmen der Vorsitzenden von CDU und CSU und auch mit der Unionsfraktion im Bundestag entschieden werden“, sagte der CDU-Mitgliederbeauftragte Henning Otte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. „Denn schließlich wählen die Mitglieder des Bundestages den Bundeskanzler“, begründete der niedersächsische Parlamentarier seine Forderung nach einer Einbeziehung der Fraktion.

Otte unterstrich in dem Zusammenhang: „Die CDU muss den Anspruch haben, den Kanzlerkandidaten zu stellen.“ Dazu müsse Parteichef Armin Laschet bald eine Entscheidung treffen. Er fügte hinzu: „Die Kanzlerkandidatenfrage der Union muss so entschieden werden, dass in Deutschland eine Lust auf Zukunft entsteht.“ Dazu müsse „ein Team präsentiert werden, in dem Köpfe und Inhalte authentisch sind“.

Die Vorsitzenden von CDU und CSU, Laschet und Markus Söder, wollen zwischen Ostern und Pfingsten entscheiden, wer als Kanzlerkandidat bei der Bundestagswahl im September antritt. Einen genauen Termin für die Entscheidung gibt es nicht. Laschet und Söder haben ihre Kandidatur noch nicht offiziell angemeldet. NRW-Ministerpräsident Laschet wird als Chef der großen Unions-Schwester CDU allgemein das erste Zugriffsrecht zugesprochen. Söder betont zwar regelmäßig, sein Platz sei in Bayern - aber auch ihm werden Ambitionen auf das Kanzleramt nachgesagt. Söder liegt in Beliebtheitsumfragen seit langem meist weit vor Laschet.

Otte forderte, notwendig sei ein „Kompetenzteam“ für den Wahlkampf und eine künftige Bundesregierung, die beide nicht nach der üblichen Praxis einer Besetzung nach Proporz, sondern nach Authentizität und nach Fachkenntnis zusammengesetzt würden. „Das alte Prinzip, dass jeder jedes Ministerium übernehmen kann - auch ohne vorherige Themenbindung - muss überdacht werden.“ Deutschland befinde sich am Scheideweg. „Mehr als je zuvor in der Geschichte der Bundesrepublik wird es in den nächsten Jahren darauf ankommen, dass Deutschland beweist, dass wir immer noch das Land sind, das auch größte Krisen gemeinsam meistert.“

Der gesellschaftliche Zusammenhalt der Nation und Europas, die wirtschafts- und sicherheitspolitischen Herausforderungen wie der Klimawandel müssten im Einklang miteinander gleichermaßen bewältigt werden, sagte der Verteidigungsexperte. „Koalitionspolitische Experimente wie die Ampel aus SPD, Grünen und FDP oder gar ein Links-Bündnis aus SPD, Grünen und Linkspartei führen unser Land unmittelbar ins Abseits“, warnte Otte.

(dpa)
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