Koalition : Jamaika im Bund: Das sind die Hürden auf dem Weg zu Schwarz-Gelb-Grün
Für ein Jamaika-Bündnis haben Union, Grüne und FDP viele Baustellen. Ein Überblick, wo die Schwierigkeiten für die ungewöhnliche Koalition liegen.
Berlin. Was in Berlin noch in der politischen Schwebe hängt, ist in Schleswig-Holstein schon seit ein paar Monaten politischer Alltag: Schwarz-Gelb-Grün. Der Kieler Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) hat dann auch ein paar Tipps zum Gelingen eines Jamaika-Bündnisses parat: Keine Vorbedingungen, Vertrauen gewinnen und dafür sorgen, „dass jede Partei auch den anderen Parteien gönnt, dass sie eigene Punkte umsetzen wollen“. Was also sind die Herzblutthemen der einzelnen Akteure, und wo liegen dabei die Schmerzgrenzen der anderen? Nachfolgend die wichtigsten Baustellen:
Hier hat sich die CSU aufgebockt - sie pocht auf eine Flüchtlings-Obergrenze und ist damit isoliert. Eine starre Zahl bei der Aufnahme von Asylberechtigten lehnen Grüne, FDP und auch die CDU ab. Die Forderung steht auch nicht im gemeinsamen Wahlprogramm von CDU und CSU. Gleichwohl haben die Liberalen signalisiert, „über eine Grenze der Integrationskraft“ zu sprechen. Bei den Grünen ist verabredet, kein Öl ins Feuer zu gießen. Stattdessen setzt man auf klärende Vorgespräche zwischen CDU und CSU nach der Devise, erst mal müssen die sich einigen. Fazit: Die Flüchtlingspolitik wäre sicher eine der größten Knackpunkte bei den Jamaika-Verhandlungen.
Mehr Überwachung und weniger Datenschutz stinkt Grünen und FDP gleichermaßen. Die Union dagegen will die Zügel weiter anziehen. Außerdem macht sie sich für die Einhaltung des Zwei-Prozent-Ziels bei den Verteidigungsausgaben gemessen an der Wirtschaftsleistung stark. Fazit: Hier wären ebenfalls harte Auseinandersetzungen zu erwarten.