Zeitung: Renten steigen um 1 Prozent

Berlin (dpa) - Die gut 20 Millionen Rentner in Deutschland können nach einem Bericht der „Bild“-Zeitung zur Jahresmitte mit einer Erhöhung ihrer Bezüge um 1 Prozent rechnen. Das gehe aus den aktuellen Daten aus dem Bundesarbeitsministerium hervor.

Danach seien die Löhne in Westdeutschland im vergangenen Jahr um fast drei Prozent gestiegen. Durch den Riester- und den Nachhaltigkeitsfaktor sowie die Rentengarantie werde das Plus für die Rentner deutlich niedriger ausfallen, heißt es in der Freitagausgabe.

Offiziell soll die Rentenanpassung noch in diesem Monat verkündet werden. Eine Ministeriumssprecherin nannte die Zahlen Spekulationen. Die Rentenanpassung basiere auf aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes, die für Mitte März erwartet würden.

Dass die Lohnerhöhungen deutlich kräftiger ausfallen als die erwarteten Rentenaufschläge hat damit zu tun, dass rein rechnerisch ermittelte Rentenerhöhungen zur Hälfte wieder eingesammelt werden, also gar nicht bei den Rentnern ankommen. Auf diese Weise werden zwei außerplanmäßige Rentenerhöhungen der vergangenen Jahre und die unterbliebene Rentenkürzung im Westen schrittweise kassiert.

Der Sozialverband Deutschland verlangte, diesen Nachholfaktor abzuschaffen. „Nachholfaktor, Inflation und gestiegene Krankenkassenbeiträge setzen der Rente massiv zu und koppeln die Rentner vom allgemeinen Wirtschaftsaufschwung ab“, sagte Präsident Adolf Bauer. Die absehbare Rentenerhöhung sei angesichts der jahrelangen Kaufkraftverluste nur „weiße Salbe“.

Schon Ende Januar gab es angesichts der Prognosen der Bundesregierung zur Lohnentwicklung Spekulationen, dass die Rentenerhöhungen bis zum Jahr 2013 bei jeweils rund einem Prozent liegen könnten. Auch Experten halten ein solches Plus bis 2013 für durchaus realistisch.

Die Rentenkassen hatten bereits im Herbst eine Erhöhung von etwa einem Prozent für 2011 ins Gespräch gebracht. Sollte es eine Anhebung in dieser Größenordnung geben, würde eine Monatsrente von 750 Euro um 7,50 Euro steigen, bei 1200 Euro wären es 12 Euro monatlich mehr.

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