Zahl der Ärzte auf 357 000 gestiegen
Berlin (dpa) - Trotz einer Steigerung der Mediziner-Zahl um 2,5 Prozent warnt die Ärzteschaft vor einem verschärften Mangel in Deutschland. Rund 357 200 in ihrem Beruf arbeitende Ärzte gab es im vergangenen Jahr, wie aus einer Statistik der Bundesärztekammer hervorgeht.
Kammerpräsident Frank Ulrich Montgomery sagte dennoch: „Der Ärztemangel und der Mangel an Arztstunden sind keine Prognose mehr, sondern in vielen Regionen Deutschlands längst Realität.“
Hauptsorge der Ärztevertreter: das im Schnitt steigende Alter der Mediziner und der bevorstehende Ruhestand vieler Praxisärzte. Bei den niedergelassenen Medizinern stieg das Durchschnittsalter innerhalb eines Jahres von 52,8 auf 53,1 Jahre. Die Zahl der Ärzte im Ruhestand oder in anderen Berufen stieg um knapp 3000 auf rund 113 200. Mehr als 60 Prozent dieser noch bei den Ärztekammern gemeldeten Mediziner sind aus Altersgründen ausgeschieden. Montgomery geht vor dem Hintergrund der Altersstruktur davon aus, dass sich der Mangel in den kommenden Jahren verschärfen werde.
Mehr Ärzte arbeiten zudem in Teilzeit. Junge Ärzte seien zu Recht nicht mehr bereit, ihr Leben allein nach dem Wünschen von Kliniken oder großen Anforderungen von Praxen auszurichten, so Montgomery.