Düsseldorfer SPD-Fraktionschef Der erste Kandidat: Wird Thomas Kutschaty neuer SPD-Chef?

Düsseldorf · Der NRW-Fraktionschef Thomas Kutschaty kann sich vorstellen, für den SPD-Vorsitz als Nachfolger von Andrea Nahles zu kandidieren.

 Neuer SPD-Chef in Sicht? Thomas Kutschaty könnte sich den Job vorstellen.

Neuer SPD-Chef in Sicht? Thomas Kutschaty könnte sich den Job vorstellen.

Foto: dpa/Johannes Neudecker

Kandidaten gibt es nicht im Überfluss, genau genommen hat sich bislang noch niemand aus der Deckung getraut. Wer bei der Bundes-SPD ab Ende des Jahres das Sagen haben wird, ist ungewisser denn je. Jetzt aber hat sich nach einer Fülle von Absagen der erste Kandidat ins Spiel gebracht: Der NRW-Fraktionschef Thomas Kutschaty kann sich vorstellen, für den SPD-Vorsitz als Nachfolger von Andrea Nahles zu kandidieren. „Großen Herausforderungen darf man nicht hinterherlaufen, man darf aber auch nicht davor weglaufen", sagte Kutschaty auf eine entsprechende Frage des "Kölner Stadt-Anzeiger". Kutschaty reagierte damit auf entsprechende Spekulationen in Düsseldorf. Nach Informationen der Zeitung hatten Mitglieder der Landtagsfraktion und SPD-Bundestagsabgeordnete den früheren NRW-Justizminister aus Essen-Borbeck zu einer Kandidatur ermuntert. Kutschaty plädierte zudem für eine Urwahl und eine Doppelspitze. Er wolle dem Parteivorsitz nicht „hinterherlaufen“, sagte Kutschaty heute Morgen „Radio Essen“. Es gebe im Moment aber zu viele, die sich wegducken, „und das ist genauso falsch wie jetzt schon frühzeitig zu sagen, ich will das unbedingt werden.“

Die Zeichen stehen derzeit auf eine Doppelspitze, die künftig den kommissarischen Vorstand um Malu Dreyer, Manuela Schwesig und Thorsten Schäfer-Gümbel ablösen könnte. Als eine ernstzunehmende Kandidatin gilt die Familienministerin Franziska Giffey, die sich allerdings noch nicht geäußert hat, ob eine Kandidatur für sie in Frage käme.

Derweil haben am Dienstag führende Politiker der nordrhein-westfälischen SPD beim Besuch Schäfer-Gümbels in der SPD-Landtagsfraktion vorgebracht, die Mitglieder über die Spitzenkandidaten ihrer Partei für die Landtagswahl 2022 in NRW abstimmen lassen. „Mir schwebt ein Mitgliederentscheid vor“, sagte SPD-Landeschef Sebastian Hartmann der Zeitung „Neuen Westfälische“. „Ich finde, die Mitglieder sollten zwischen mehreren Kandidatinnen und Kandidaten entscheiden können.“ Auch der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion, Thomas Kutschaty, sprach sich für einen solchen Basis-Entscheid aus. Auch für die Wahl eines neuen Vorsitzenden der Bundes-SPD plädiert Kutschaty für einen Mitgliederentscheid. Die SPD könne durch innerparteiliche Demokratie zusammengeführt werden. Der SPD-Bundesvorstand will am 24. Juni das Verfahren für die Neuwahl der Parteispitze festlegen.

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