Weniger Krankenhäuser - mehr Patienten

Wiesbaden (dpa) - Die Zahl der Krankenhäuser in Deutschland sinkt weiter, gleichzeitig werden in den Klinken mehr Patienten behandelt. Sie bleiben kürzer, die Bettenauslastung sinkt.

Weniger Krankenhäuser - mehr Patienten
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Im vergangenen Jahr gab es 1980 Kliniken, 16 weniger als 2013, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte. Vor 20 Jahren - 1994 - hatte es noch 2337 Krankenhäuser im Land gegeben.

Rund 19,1 Millionen Patienten wurden im vergangenen Jahr stationär behandelt, 1,9 Prozent mehr als 2013 und 3,6 Millionen mehr als 1994. Gezählt werden nicht die Personen, sondern sogenannte Behandlungsfälle. Die Deutsche Stiftung Patientenschutz führt die wachsende Zahl der Patienten auf den demografischen Wandel zurück: „Es sind immer mehr Alte und damit immer die gleichen“, sagte Stiftungsvorstand Eugen Brysch der Deutschen Presse-Agentur.

Insgesamt rund 875 900 volle Personalstellen gab es 2014 in den Kliniken. Knapp 151 000 gehörten zum ärztlichen Dienst, ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, und 725 200 zum nichtärztlichen Dienst (plus 3,1 Prozent), darunter 318 800 im Pflegedienst (plus 0,8 Prozent).

Die Bettenzahl hat sich im Jahresvergleich kaum verändert - 2014 betrug sie 500 700. Vor zwei Jahrzehnten hatte es noch gut 618 000 Krankenhausbetten gegeben. Damals blieben die Patienten im Schnitt 12 Tage, im vergangenen Jahr nur noch 7,4 Tage. Gleichzeitig sank die Auslastung der Betten. Waren die Betten 1994 zu 82,5 Prozent ausgelastet, waren sie es im vergangenen Jahr noch zu 77,4 Prozent.

Nach wie vor steht fast jedes zweite Bett (48 Prozent) in einem Krankenhaus eines öffentlichen Trägers, etwa einer Kommune. Jedes dritte Bett (35 Prozent) befindet sich in einem Haus freier Träger wie Kirchen oder Wohlfahrtsverbänden. In privat betriebenen Kliniken stehen 18 Prozent der Betten. Die Anteile haben sich im Vergleich zum Vorjahr nur unwesentlich verändert.

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